VARIOUS ARTISTS - Rock The Bones - Volume 6
Mehr über Various Artists
- Genre:
- AOR / Melodic Rock
- Label:
- Frontiers Records / Soul Food
- Release:
- 14.03.2008
- ASIA - Never Again
- STEVE LUKATHER - Ever Changing Times
- GLENN HUGHES - Love Communion
- DOKKEN - Heart To Stone
- WHITE LION - Dreams
- HOUSE OF LORDS - Come To My Kingdom
- JIMI JAMISON - Behind The Music
- JORN - Lonely Are The Brave
- ROYAL HUNT - The First Rock
- LEVERAGE - Sentenced
- SAINT DEMON - My Heart
- WORK OF ART - Why Do I?
- KHYMERA - Burn Out
- MICHAEL KISKE - You Always Walk Alone
- PLACE OF POWERS - The Passage
- FROM THE INSIDE - Light Years
- ECLIPSE - To Mend A Broken Heart
- SILENT RAGE - Four Letter Word
Wenn ich nach einer harten Arbeitswoche freitags heim komme, mich auf dem Balkon nieder lasse und die letzten wärmenden Strahlen der Spätsommerabend-Sonne auf meinen immer spärlicher behaarten Schädel scheinen lasse, habe ich manchmal keine Lust auf Heavy Metal. Ja, tatsächlich, so etwas soll vorkommen! Genau drei Arten von Musik gibt es, auf die ich in solchen Momenten zurück greife und die mich herrlich runterkommen und relaxen lassen. Manchmal greife ich zu einer chilligen Electronic-Jazz-Scheibe, zum Beispiel von ST. GERMAIN. Alternativ höre ich die wunderbaren Klavierstücke von Franz Schubert. Oder ich lege mal wieder guten alten Melodic Rock auf. Aus nachvollziehbaren Gründen werde ich hier und jetzt auf die letzte Möglichkeit eingehen, denn die Frontiers-Records-Sampler der "Rock The Bones"-Reihe sind eine sehr gute Wahl in dieser Situation. Auch Auflage Nummer Sechs liefert einen repräsentativen Querschnitt durch das aktuelle Label-Programm und fühlt sich an, als habe man endlich einen Radio-Sender gefunden, der sich traut, eineinhalb Stunden lang gepflegten AOR zu spielen.
Eigentlich wäre damit schon alles Notwendige zu dieser CD gesagt. Trotzdem möchte ich hier noch meine ganz persönlichen Eindrücke dieser "Rock The Bones"-Runde mit euch teilen. 'Never Again' von ASIA ist ein glänzender Opener, leider der einzige wirklich brauchbare Song vom aktuellen Album "Phoenix". Wirklich gut fühlen sich auch die Beiträge zweier altgedienter Helden an, die in diesem Jahr bemerkenswerte neue Longplayer abgeliefert haben: DOKKEN ('Heart To Stone' - Hit!) und WHITE LION ('Dreams'). HOUSE OF LORDS liefern mit 'Come To My Kingdom' feinen Achtziger-AOR ab, der sofort Bilder von "Miami Vice" und frühen "Rocky"-Filmen vor dem inneren Auge erscheinen lässt. Erstaunlicherweise rangiert der ansonsten fast immer hervorragende JORN mit dem eher schlappen 'Lonely Are The Brave' hier nur unter ferner liefen. ROYAL HUNT mit 'The First Rock' sind in mir in gerade diesem Kontext hier bei aller Klasse etwas zu anstrengend.
Meine Neuentdeckung auf "Rock The Bones - Volume 6" sind LEVERAGE. Deren Song 'Sentenced' vom Album "Blind Fire" (Unbedingt mal anchecken!) bietet großartigen, atmosphärisch-episch Melodic Metal der Extraklasse. Viele Pluspunkte sammeln auch die absolut relaxt und gut gelaunt rockenden SURVIVOR-Jünger WORK OF ART mit 'Why Do I?'. Irgendwie grotesk wird es dann mit MICHAEL KISKE und seiner pseudo-anspruchsvollen Akustik-Version von 'You Always Walk Alone'. Ich möchte gar nicht viel dazu sagen, nur dass die Version auf dem HELLOWEEN-Klassiker "Keeper Of The Seven Keys - Part 2" natürlich um Million Lichtjahre besser ist. Streicheleinheiten für die Seele gibt es gegen Ende dieser Compilation dann noch mal von ECLIPSE ('To Mend A Broken Heart') und den unkaputtbaren Schwanz-Rockern SILENT RAGE, deren Song 'Four Letter Word' mich etwas schmunzeln lässt, da er klingt, als wolle er KISS in Sachen Kitsch Konkurrenz machen.
Das Fazit stand eigentlich schon am Anfang dieses Reviews: Jede der "Rock The Bones"-Ausgaben eignet sich für Melodic-Rock-Feinschmecker ausgezeichnet zum Ausspannen und Gute-Laune-Bekommen. Große Momente innovativer, moderner Musik und andere kompositorische Meisterleistungen sollte man nicht erwarten. Will ich aber auch gar nicht, wenn ich nach einer harten Arbeitswoche freitags heim komme, mich auf dem Balkon nieder lasse und die letzten wärmenden Strahlen der Spätsommerabend-Sonne auf meinen immer spärlicher behaarten Schädel scheinen lasse ...
- Redakteur:
- Martin van der Laan