VARIOUS ARTISTS - Rockthology Vol. 02 (DVD)
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Diverse
- Label:
- CMV Laservision
- OZZY OSBOURNE
- BLACK SABBATH
- DIO
- JUDAS PRIEST
- IRON MAIDEN
- SCORPIONS
- WHITESNAKE
- MOTÖRHEAD
- KISS
- AEROSMITH
- JOE SATRIANI
- STEVE VAI
- STEVE STEVENS
- YNGWIE MALMSTEEN
- MR.BIG
- CHEAP TRICK
- ACE FREHLEY
- DAMN YANKEES
Bei ROCKTHOLOGY handelt es sich um eine zehnteilige DVD-Reihe, welche die verschiedensten Zeitphasen der Rockmusik in Form von Interviews und Videoclips näher beleuchtet.
Mir liegt nun der zweite Teil dieser Serie vor, bei dem es eine logische Zweiteilung gibt. Während in der ersten Hälfte die ganze Palette der großen melodischen Metalbands aus den 80ern Erwähnung findet, wird die zweite Halbzeit mit diversen Gitarrenhexern und Glam-Rock Bands aus eben dieser Zeit gefüllt.
Und was soll ich sagen, einerseits ist es toll einen etwas jüngeren und vor allem lebendigen OZZY OSBOURNE anzusehen, einem damals noch leicht behaarten ROB HALFORD bei seinen Zukunftsplänen mit JUDAS PRIEST zuzuhören oder eine Führung durch die noble Villa von RONNIE JAMES DIO zu genießen. Wenn STEVE HARRIS zusammen mit einem langhaarigen BRUCE DICKINSON die Bühne betritt, LEMMY über das Leben on the road philosphiert oder JOE PERRY über die Drogenprobleme von AEROMSMITH zum Ende der 70er spricht hört natürlich niemand weg. Auch die Gitarrensammlungen von STEVE VAI und YNGWIE MALMSTEEN sind schön anzusehen und einen DAVID COVERDALE am Höhepunkt seiner Karriere würde ich mir auch heute wieder wünschen.
Ach, was waren das für Zeiten vor ca.15 Jahren, als die Großen der Szene noch hungrig waren, als Hardrock und Heavy Metal an der Spitze standen und die Fans noch Zeugen zünftiger Arena-Shows werden konnten.
ROCKTHOLOGY versucht diese Zeit erneut einzufangen und für die heutige Zeit neu aufzuwärmen - und scheitert dabei in nahezu allen Belangen! Irgendwie ist das Endresultat nicht Halbes und nicht Ganzes, ziemlich oberflächliche Interviews, unfreiwillig komische Situationen (und damit meine ich nicht den miesen Akzent des SCORPIONS-Sängers), wer braucht das schon? Klar, für ein kurzes nostalgisches Deja-Vu reicht ROCKTHOLOGY allemal. Wer aber Näheres über die hier vertretenen Stars erfahren möchte, der sollte sich besser irgendwelcher Fachliteratur, dem Internet oder den Platten der Künstler selber bedienen.
Zugegeben, hin und wieder muste ich auch mal schmunzeln, z.B. als LEMMY von seinen ersten Alkoholerfahrung auf seine trockene Art berichtet oder der ewig mit Sonnenbrille herumstolzierende TONY IOMMI diverse Platten bei einem Trick & Treat Spielchen bewertet. Der Rest wäre in einer Fernsehshow zur damaligen Zeit bestimmt interessant gewesen, haut aber heute sicher keinen mehr aus den Socken. Die einzige Möglichkeit, die Compilation auch für Sammler interessant zu machen wurde dann auch noch versemmelt, da man nicht einen Videoclip vollständig ausspielt, sondern diese immer wieder für Interviewsequenzen unterbricht. Dies ist insofern unverständlich, weil noch genügend Platz vorhanden gewesen wäre, den man mit den kompletten Clips hätte füllen können.
Störend wirkt sich auch die misslungene Übersetzung im deutschen Untertitel aus. Ich habe jedenfalls noch nie etwas von "ZACK WILD" oder "PHIL MORK" gehört und wenn sich jemand als STEVE STEVENS deutlich vorstellt, wird er schon so heißen und nicht "STEVE FIELDS". Für diesen Fauxpas gibt's ein dickes "mangelhaft"!
Das Tonformat ist Stereo (DD2.0) und im Menü kann man die einzelnen Clips separat anwählen. Hier findet sich auch der einzige fette Pluspunkt, da man zu jeder Band eine recht ausführliche Biographie bis zum heutigen Zeitpunkt anwählen kann und die Informationen besorgen kann, die im knapp zweistündigen Film-Beitrag nicht zur Geltung kommen.
Die Hälfte der Bands in der doppelten Zeit wäre die Optimallösung gewesen, denn auch wenn der Entertainment-Faktor nicht zu unterschätzen ist, ist der beabsichtigte dokumentarische Wert äußerst gering. Kaufempfehlung nur für Allesabnehmer!
- Redakteur:
- Björn Backes