VARIOUS ARTISTS - Ronnie James Dio - This Is Your Life
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Warner Music Group
- Release:
- 28.03.2014
- Anthrax - neon Knights
- Tenacious D - The Last In Line
- Adrenaline Mob - The Mob Rules
- Corey Taylor, Roy Mayorga, Christian Martucci, Jason Christopher - Rainbow In The Dark
- Halestorm - Straight Through The Heart
- Motörhead with Biff Of Saxon - Starstruck
- Scorpions - Temple Of The King
- Doro - Egypt (The Chains Are On)
- Killswitch Engage - Holy Diver
- Glenn Hughes, Simon Wright, Craig Goldy, Rudy Sarzo, Scott Warren - Catch The Rainbow
- Rob Halford, Vinny Appice, Doug Aldrich, Jeff Pilson, Scott Warren - Man On The Silver Mountain
- Metallica -Ronnie Rising Medley (A Light In The Black; Tarot Woman; Stargazer; Kill The King)
- Dio - This Is Your Life
Eine Verbeugung vor dem besten Sänger unserer Lieblingsmusik.
Der Erlös dieser kurzweiligen Verneigung vor dem wohl großartigsten Sänger unserer Lieblingsmusik fließt in den Ronnie-James-Dio-Stand-Up-And-Fight-Fond. Eine wunderbare Idee, wie ich finde, die man unbedingt unterstützen sollte. Dies wird umso leichter, wenn die musikalische Qualität auf "This Is Your Life" auch toll ist. Da es im Backkatalog des kleinen Mannes mit der riesengroßen Stimme keinen wirklich schlechten Song gibt, liegt es also einzig und allein an der Umsetzung der agierenden Musikanten. Liest man die Namen der Teilnehmer, läuft Einem schon ein bisschen das Wasser im Mund zusammen. Ohne jetzt den Gedanken hinter diesem Album kaputt schreiben zu wollen, möchte ich im Nachfolgenden aber doch ein bisschen detaillierter auf die einzelnen Nummern eingehen.
Zu Beginn bekommen wir 'Neon Knights' von ANTHRAX um die Ohren geblasen. Die Ostküstler belassen es bei einer 1:1-Version, die naturgemäß beim Gesang hinter dem Original hinterher hinkt. Da aber kein Sänger Ronnie das Wasser reichen kann, ist dies sicherlich nicht weiter erstaunlich. Netter Auftakt also. Weiter im Takt geht es mit TENACIOUS D, dessen 'The Last In Line'-Version ein echter Hinhörer ist. Nicht zuletzt wegen des Flöten(!)-Solos. Nein, auch der Gesang überzeugt auf ganzer Linie. Sehr fein. Bei ADRENALIN MOB ist der Name Programm: 'The Mob Rules' kommt allerdings ohne die Sab'sche Düsternis um die Ecke. Überraschend dann die gelungene Adaption von Corey Taylor, der sich mit 'Rainbow In The Dark' sehr beachtlich aus der Affäre zieht. Es folgt der erste Ausfall, denn was die Band HALESTORM hier mit 'Straight Through The Heart' verbricht, möchte ich nicht noch einmal anhören. Die Nummer wird viel zu schnell und fröhlich vorgetragen. Klarer Fall von: Intention nicht verstanden.
Eine Band wie MOTÖRHEAD hingegen weiß, dass Lemmy einen Dio nicht kopieren kann. Da holt man sich mit Biff (SAXON) einen alten Kumpel ins Studio und schnoddert so mal eben eine coole Fassung von 'Starstruck' aus dem Ärmel. Röck'n'Röll! Bleiben wir bei gesetzteren Herrschaften und lauschen unseren SCORPIONS. Völlig fantastisch, wie ein näselnder Klaus Meine 'Temple Of The King' meisterlich und mit sehr viel Gefühl aufs digitale Tonband säuselt und ebenso fantastisch, wie ein Herr Jabs den Blackmore nachspielt. Alle Daumen hoch! DOROs Version von 'Egypt' kennt man zwar schon, ändert aber nichts daran, dass die Nummer sehr gut ist.
Nach so viel Lob muss der alte Mann an der Schreibmaschine nun auch mal wieder nörgeln: Das Geshoute von KILLSWITCH ENGAGE passt einfach nicht zum heiligen Taucher. Musikalisch ist das kompetent umgesetzt, aber beim Gesang bin ich altmodisch. Das passt einfach nicht. Danach können sich die Ohren aber man der besten Gesangsleitung auf dem gesamten Album erfreuen: Glenn Hughes, der hier von einer All-Star-Band begleitet wird, balsamiert die schockierten Gehörgänge mit einer unfassbar tollen Version von 'Catch The Rainbow'. Maulsperre! Auch die nächste All-Star-Besetzung mit Dios Weggefährten Jimmy Bain und Rowan Roberstson macht mit 'I' eine sehr gute Figur. Oni Logan ist eben ein toller Sänger.
Sehr gespannt war ich ja auf Rob Halford, der unter anderem von Vinny Appice und Doug Aldrich begleitet wird und 'Man On The Silver Mountain' zum Besten gibt. Die Überraschung ist groß, denn der Metal-Gott hält sich dezent im Hintergrund und übernimmt so gar nicht das Sirenen-Zepter. So bekommen wir eine angenehm altmodisch rockende Version dieses Klassikers zu hören, der man anmerkt, welchen Respekt die Musiker vor dem Original haben. Klasse!
Der sicherlich von den meisten am sehnsüchtigsten erwartete Song kommt dann kurz vor Toreschluss: Die Herrschaften von METALLICA fahren ein episches "Rising"-Medley auf, in dessen Verlauf sie 'A Light In The Black', 'Tarot Woman', 'Stargazer' und 'Kill The King' streifen. Unabhängig davon, dass ich solche Medleys weniger mag, muss ich sagen, dass ich leider der Ansicht bin, dass weder Hetfields Gesang, noch dieses typische METALLICA-Klangbild zu diesen Klassikern passt. Ganz so gruselig wie die Vergewaltigung von Lynotts' Klassikergetränk ist es zwar nicht, aber charmant ist anders. Am besten gefällt mit noch der flotte 'Kill The King'-Part, weil man den Jungs hier den Spaß anhört.
Das Finale beschließt dann der Meister mit dem Titelsong des Albums. Auch wenn der Song bereits auf dem 96er Album "Angry Machines" vertreten war, passt der Text hier noch einmal, wie der berühmte Deckel auf den berühmten Eimer.
Insgesamt also auch musikalisch eine sehr lohnenswerte Angelegenheit, die obendrein noch von einem extrem coolen Coverartwork umhüllt wird. Ich wünsche viel Spaß beim Rätseln, welcher Musiker, sich wo auf dem Gemälde verbirgt.
- Redakteur:
- Holger Andrae