VARIOUS ARTISTS - SHORES OF NULL / CONVOCATION - Latitudes Of Sorrow
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Dark Metal / Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Everlasting Spew Records
- Release:
- 21.11.2025
- SHORES OF NULL - An Easy Way
- SHORES OF NULL - The White Wound
- SHORES OF NULL - The Year Without Summer
- CONVOCATION - Abaddon's Shadow
- CONVOCATION - Empty Room
Split-Release mit zwei recht unterschiedlichen Vertretern.
Aus unerklärlichen Gründen bleiben Split-Releases immer noch die Stiefkinder auf dem Neuheitenmarkt und bleiben wohl nach wie vor ein Liebhaberprodukt. In manchen Fällen ist dies nachzuvollziehen, schließlich liegen die beteiligten Bands stilistisch manchmal etwas weiter auseinander, in anderen Fällen gibt es aber auch schon mal ein paar nette Specials zweier befreundeter Acts, die man auch nur dort ergattern kann. Dennoch scheuen sich Labels oftmals, gemeinsamen Projekten eine Chance zu geben, weil der Profit zumeist eher verschwindend gering ist.
Die neue Kombi-Veröffentlichung von SHORES OF NULL und CONVOCATION gehört leider zur erstgenannten Sparte, sprich das Material ist inhaltlich nicht sehr nahe beisammen. Die musikalischen Unterschiede der Melancholic-Fraktion aus der italienischen und der derbe Doom der Jungs aus der finnischen Hauptstadt passen maximal in der Theorie zueinander, im späteren Output jedoch nicht. Die drei Tracks, die SHORES OF NULL beisteuert, sind durch und durch melodisch, bauen auf eher traurigen Emotionen auf und schweben ständig zwischen Dark-Metal-Reminiszenzen und etwas organischerem Gothic Metal. Das geht in Ordnung, das prägt sich ein, jedoch schleicht sich mit der Zeit auch eine gewisse Gleichförmigkeit ein, die erst in der etwas heftigeren Eruption des Finales von 'The Year Without Summer' zerschlagen wird. Meines Erachtens könnte hier ein bisschen mehr Bewegung sein, wobei die kompositorischen Qualitäten der Italiener, betrachtet man jeden Song für sich, definitiv überzeugen.
Bei CONVOCATION muss dann eine ganz andere Schublade geöffnet werden, sofern sich die Nordeuropäer überhaupt eingruppieren lassen möchten. Die Songs sind ziemlich heavy, bieten gleichzeitig aber auch eine gewisse Epik in ihrem Doom/Death-Gemisch und erinnern durchaus an die Anfänge der extremeren finnischen Slow-Motion-Klänge zu Beginn der 90er - weshalb der Band im direkten Vergleich auch der verdiente Tagessieg zusteht, sollte man einen solchen überhaupt ausschreiben wollen.
Wie gesagt, Split-Platten sind und bleiben eine spezielle Kategorie, bei der die Bands bestenfalls aufeinander abgestimmt sind und sich stilistisch ein wenig annähern. Dies ist auf "Latitudes Of Sorrow" zwar nicht der Fall, jedoch können sowohl SHORES OF NULL (etwas weniger) und CONVOCATION (etwas mehr) genügend Punkte einfahren, um auf diesem Wege auf sich aufmerksam zu machen. Sollte diese Scheibe einen gewinnbringenden Effekt haben, dann sicherlich, dass man Letztgenannte von nun an auf dem Zettel hat.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes


