VARIOUS ARTISTS - Split: MY SILENT WAKE - PYLON - Empyrean Rose
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Gothic Doom
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Quam Libet Records
- Release:
- 10.01.2014
- MY SILENT WAKE - Tower Walk
- MY SILENT WAKE - Tearing Worlds
- MY SILENT WAKE - Mirrored
- MY SILENT WAKE - NDE
- MY SILENT WAKE - Welcome To The Village
- PYLON - Doomstone
- PYLON - Droid
- PYLON - Falling Into The Sun
- PYLON - By Loving Forces
- PYLON - Golden Voice
- PYLON - Post Tenebras Lux
Einmal Top, einmal Flop und eine durchwachsene Angelegenheit
Zwei Bands, die sich grob dem Doom Metal zuordnen lassen, bringen nun mit "Empyrean Rose" ein Album heraus, auf dem sie sich die elf Lieder redlich teilen. Den Anfang machen die Briten von MY SILENT WAKE, die einen sehr eigenständigen Stil zwischen Doom, Death und Gothic Metal spielen. Zwei überlange Songs und drei akustische Zwischenspiele bilden den Beitrag der Band und können durchweg überzeugen. Durch die folkigen Zwischenspiele und den geschickten Einsatz von Keyboards und Chören bekommt der Doom Metal mit Death-Metal-Gesang eine ganz eigene Note und eine mystisch-fantastische Atmosphäre, die mir sehr gut gefällt. Beide Longtracks sind abwechslungsreich, steigern sich und bleiben bis zum Schluss interessant. Höhepunkt ist das sehr starke 'NDE', welches klar das Herzstück des Albums darstellt. Hier kommt alles zusammen, was MY SILENT WAKE zu bieten hat.
Den zweiten Teil bestreiten die Schweizer PYLON, deren Doom Metal deutlich klassischer ausgerichtet ist. Zwar gibt es ein paar Keyboards, doch die Schwerpunkte bilden langsame Riffs und klarer, leicht nasaler Gesang. Und hier liegt dann auch der Hase im Pfeffer, denn beide Charakteristika weisen gewisse Schwächen auf. Während der erste Song 'Doomstone' noch sehr gut ins Ohr geht, offenbaren sich im weiteren Verlauf Ideen- und Kraftlosigkeit; zudem sind die Stücke eindeutig zu lang ausgefallen. Es ist ja gerade die Herausforderung im Doom, mit minimalen Mitteln eine dichte Atmosphäre heraufzubeschwören - und PYLON gelingt dies in den hier versammelten Liedern leider nicht immer. Da der Gesang vor allem in den letzten beiden Liedern, 'By Loving Forces' und 'Golden Voice' alles andere als Sattelfest ist, macht das die Songs noch anstrengender, und man wünscht sich recht schnell, die Band zeigte sich einsichtig und würde sich nicht auch noch in doomige Überlängen schleppen. Doch dieser Wunsch geht nur teilweise in Erfüllung, und so bleibt ein zwiespältiger Gesamteindruck von "Empyrean Rose".
Wer sich für eine frische Mischung aus Doom und Gothic erwärmen kann, ist vermutlich mit einem vollwertigen Album von MY SILENT WAKE besser bedient, und wer klassischen Doom mag, sollte vielleicht erst einmal andere Bands anhören, bevor er bei PYLON hängen bleibt. Somit ist die Veröffentlichung wohl nur für Komplettisten interessant.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst