VARIOUS ARTISTS - Stairway to Rock - (Not Just) A Led Zeppelin Tribute
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Verschiedene
- Label:
- Edel
- Whole Lotta Love
- Dazed and Confused
- Heartbreaker
- Immigrant Song
- All my Love
- Black Dog
- Good Times Bad Times
- No Quarter
- Communication Breakdown
- Kashmir
- Stairway to Heaven
Noch bevor man das neue LED ZEPPELIN Tribute „Stairway to Rock“ in den CD-Player legen kann, beschleichen einen eigentlich zwei sich leider viel zu oft bewahrheitende Vorurteile:
Erstens: Coverversionen, die die Klasse des Originals erreichen sind seltener als Hühnerzähne.
Zweitens: LED ZEPPELIN zu covern müsste eigentlich bei jedem Versuch schon im Ansatz völlig scheitern, und ist bisher wirklich extrem selten überzeugend gelungen (TOOL mit ‚No Quarter’ fallen auf Anhieb ein).
Umso erstaunlicher ist unter diesen Vorbedingungen - nach einer kurzen Gewöhnungsphase - mitanzuhören, was dem hier als Produzenten und Musiker gleichermaßen tätigen Fabrizio V. Zee Grossi unter zu Hilfenahme einer Reihe von hochkarätigen Gastmusikern aus verschiedensten Genres (Achtung: Namedropping !) von Bands wie METALLICA, ALICE IN CHAINS; WHITESNAKE oder auch CYPRESS HILL gelungen ist.
Die Tracks werden zwar im Grundgerüst alle beibehalten, wechseln aber ihre stilistische Ausrichtung fast allesamt gegen modern oder experimentell, werden mit verschiedenen Elementen nachgewürzt. Und so gelingt hier tatsächlich eine Platte, die selbst dem eingefleischten Rocker Spaß macht, wenn er sich darauf einlässt. Zwar kann der typische qualitative Auf- und Ab-Effekt von Samplern nicht gegen Null reduziert werden, allerdings muss man anerkennen, dass ein Großteil der hier enthaltenen 11 Song-Versionen doch eher in die positive Richtung tendiert, auch wenn (natürlich) ein paar Totalausfälle zu erwarten waren und auch vorhanden sind.
‚Whole Lotta Love’ beginnt das Puzzlemenü aus heterogenen Stilrichtungen noch recht traditionell, ist aber trotzdem ein klares Highlight: Beeindruckende Percussions, Stakkato-Riffs und die recht originalgetreue Interpretation der Vocals durch Robbi Rob von TRIBE AFTER TRIBE zaubern ein Lächeln auf das Gesicht des Zuhörers. So müssten Coverversionen eigentlich sein: Nicht ZU weit vom Original weg, aber immer noch eigenständig und innovativ genug, um nicht Langeweile aufkommen zu lassen. Genau das tut am Ende ‚Stairway to Heaven’, intoniert von der mir unbekannten Sängerin Gisa Vatcky, die zwar zu Beginn, nur von einer Akustikgitarre und Keyboard-Melodien begleitet, noch Stimmung verbreiten kann, dann allerdings zunehmend von den überhand nehmenden Drum-Loops in den Hintergrund gedrängt wird, bis man völlig genervt ist.
Der Rest dieser Platte liegt nicht nur im tatsächlichen Sinne, sondern auch qualitativ irgendwo dazwischen: ‚All of my Love’ wird mit Bobby Reeves und Gilby Clarke am Mikro und an der Gitarre und Mike Inez am Bass fast zum Pop-Track, verzaubert aber irgendwie trotzdem, bei ‚Heartbreaker’ wirken die hier eingesetzten HipHop/RnB- Vocals dagegen völlig deplaziert, auch wenn hier George Clinton und Teile des WU-TANG CLANS mit von der Partie sind. Wie man das deutlich besser macht, zeigen ICE T. und Sen Dogg von CYPRESS HILL mit ‚No Quarter’ bzw. ‚Kashmir’ die beide zu tollen psychedelischen Crossover-Monstern mutieren, ohne den Rock-Flair des Originals zu verlieren. Auch Rob Trujillo von METALLICA und Jason Miller am Gesang verwandeln ‚Communication Breakdown’ anschliessend in einen derb rockenden Fusswipper allererster Sahne.
Im Endeffekt läuft es bei CDs wie diesen auf eine Frage hinaus: Wer braucht "Stairway to Rock"? Ehrlich gesagt niemand. Wer allerdings bei dem Stichwort HipHop und moderner, fetter Rockmusik nicht generell das Kotzen kriegt, der sollte mit "Stairway to Rock" eigentlich einen kleinen Geheimtipp gefunden haben, der beweist, wie zeitlos gut die alten LED ZEP-Klassiker wirklich sind.
Nicht zwingend notwendig, aber tatsächlich ein bisschen mehr als nur ein weiteres LED ZEPPELIN Tribute, wie der Titel verspricht.
Highlights: Whole Lotta Love, No Quarter, Communication Breakdown, Good Times Bad Times
- Redakteur:
- Sebastian Baumer