VARIOUS ARTISTS - THE NEGATIVE BIAS / GOLDEN DAWN - Split
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- Genre:
- Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Seance Records
- Release:
- 06.04.2018
- THE NEGATIVE BIAS - The Temple Of Cruel Empathy
- GOLDEN DAWN - Lunar Serpent
Starker Split zweier interessanter Black-Metal-Combos
Es sind nicht zwingend zwei Welten, die auf diesem Split-Release aufeinandertreffen, aber letztendlich doch zwei unterschiedliche Interpretationen melodischen bzw. symphonischen Black Metals. Während THE NEGATIVE BIAS nämlich einen starken Hang zum Klang der späten 90er hat und sich musikalisch gerne in den Dunstkreis der großen Namen aus dem hohen Norden begibt, verfolgt GOLDEN DAWN einen gemäßigteren, verträumten Ansatz, der bisweilen sogar in den Gothic-Bereich hineinreicht. Man könnte auch sagen, eine sehr entschlossene, wenngleich epische Darbietung (THE NEGATIVE BIAS) trifft auf ein Lo-Fi-Abenteuer mit sehr angenehmem, sphärischem Unterbau - und dennoch ist diese Konstellation am Ende perfekt.
Dass GOLDEN DAWN als Soloprojekt eines THE NEGATIVE BIAS-Musikers diese Verbindung eingegangen ist, schließt dann erst einmal den Kreis, bleibt schlussendlich aber nur eine Randnotiz zum kreativen Fundus der Beteiligten. Was zählt, sind die beiden Songs, die jeweils die 10-Minuten-Grenze knacken und sich hier als packende, vielseitige Epen verkaufen. 'The Temple Of Cruel Empathy' ist dabei das Highlight des Releases; filigran in der Performance, opulent in der Ausgestaltung und heroisch im melodischen Abschnitt - so klingt eine Blaupause des symphonischen Black Metals. Aber auch bei 'Lunar Serpent' kann man keine Kritik ansetzen. Der GOLDEN DAWN-Track braucht ein bisschen länger, bis er schließlich Fahrt aufnimmt, offenbart allerdings auch stärkere Kontraste als die A-Seite und überzeugt zuletzt mit verträumten Melodien und leichten Dark-Metal-Tendenzen, ohne den pechschwarzen Teil des Tracks zu überspielen. Auch hier geht der Daumen in die Senkrechte - wie grundsätzlich bei diesem starken Split-Release.
Dass man beide Bands künftig auf der Liste haben muss, braucht daher keiner weiteren Erwähnung mehr. Diesen Split sollte man sich allerdings auch nicht entgehen lassen, da hier für beide Acts weitere Grundsteine gelegt werden!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes