VARIOUS ARTISTS - The Rome Pro(g)ject
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 01.03.2013
- Prologue
- ...April 21st 753 B.C.
- Over 2.000 Fountains
- In And Around The Colosseum
- Monuments And Statues everywhere
- Down To The Domus Aurea
- Caracalla's Dream
- A Mankind Heritage
- Towards The Future
Ein musikalischer Spaziergang durch die römische Historie
Rom wurde bekanntlich nicht an einem Tag gebaut - und das Album, welches die Stimmungen rund um die einst wichtigste Stadt der Welt beschäftigt, dürfte ebenso wenig in nur 24 Stunden komponiert worden sein. Allerdings scheint die Zielvorgabe der teils prominenten Herren Musiker nicht wirklich einer klaren Definition zu folgen. Lediglich die Vorgabe, sich musikalisch durch die frühe Historie der legendären Metropole zu bewegen, kann als gesetzt bestätigt werden. Doch alles andere ...
Die Story, die von Mario Giammetti erstellt und von seinem Landsmann Vincenzo Ricca übernommen wurde, wird allerdings nur im Beiwerk, sprich dem Booklet näher begutachtet. Musikalisch indes beschränkt sich das neunteilige Werk ausschließlich auf instrumentale, sphärische Prog-Rock-Geschichten, die anfangs noch sehr heiter und melodisch astrein verwertet, später aber viel zu träumerisch und langatmig interpretiert werden. Man mag niemandem hier zu nahe treten, doch ausgerechnet die Stücke, die unter Beteiligung von John Hackett entstanden sind, lahmen im Bereich der Keyboards gewaltig und zerfließen partiell sogar in ihren kitschigen Nuancen. 'Monuments And Statues everywhere' ist der erste herbe Einschnitt auf "The Rome Pro(g)ject", 'Towards The Future' ein fast schon poppiger Rausschmeißer, dessen sphärischer Unterbau spätestens dann zusammenbricht, wenn die tasten mal wieder im Casio-Sektor herumklimpern. Entschuldigen sie, liebe Herren Musiker, aber bei einer Besetzung, bei der unter anderem ehemalige Teilhaber von KING CRIMSON, GENESIS und CAMEL ins Geschehen eingreifen, darf man einfach erwarten, dass auch der Rahmen ein gewisses Niveau wahrt - dem ist aber leider in einigen Passagen nicht so.
Die Scheibe einfach so abstrafen sollte man jedoch auch nicht, denn dafür hat "The Rome Pro(g)ject" speziell in den ersten Minuten zu viele lichte Momente. Nach dem gesprochenen Intro von Francesco Di Giacomo folgt mit '...April 21st 753 B.C. ein eleganter Progressive-Rock-Track mit deutlichen Reminiszenzen an die britischen Vorläufer der frühen 70er, gefolgt vom tollen 'Over 2.000 Mountains', dessen Streicher-Arrangements vielleicht die stärkste Waffe dieser Compilation ist. Mit dem melancholischen 'In And Around The Colloseum' bleibt schließlich noch ein Volltreffer im Verzeichnis, bevor sich dann langsam aber sicher der Pomp einschleicht und die Platte nachhaltig herunterzieht. 'A Mankind Heritage' als einziger nennenswerter Track in der zweiten Hälfte kann letzten Endes auch schon nicht mehr an die starken Momente der ersten 20 Minuten anknüpfen.
Was obendrein noch ein wenig aufstößt, ist die Tatsache, dass man in keinem der zehn Songs (die Bonus-Nummer 'The Mouth Of Truth' von Steve Hackett mal mitgerechnet) konkret das Thema trifft. Die majestätische Ausstrahlung des alten Roms bekommt ein blasses musikalisches Angesicht, die lebendigen Fanfaren der Stadt verschwimmen nach einiger Zeit im Keyboard-Sumpf. "The Rome Pro(g)ject" bleibt folgerichtig weit hinter den Erwartungen zurück und wird nur ganz selten dem hervorragenden Renommee der meisten Beteiligten vollends gerecht.
Anspieltipps: Over 2.000 Mountains, In And Around The Colosseum
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes