VARIOUS ARTISTS - Thrash Clash Vol. 1
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Stormspell Records
- TAKING OVER - Sign Of Attack
- TAKING OVER - Prison Cell
- TAKING OVER - Hellbastard
- TAKING OVER - Atomic Mayhem
- TAKING OVER - Street Force
- PHANTOM WITCH - Dark Allegiance
- PHANTOM WITCH - Avenging Torment
- PHANTOM WITCH - Necromancer's Curse
- PHANTOM WITCH - Spellbound By Satan
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Da hat sich das kleine, aber feine Label Stormspell Records etwas Hübsches ausgedacht: eine Serie mit dem verheißungsvollen Namen "Thrash Clash". Wie sich unschwer ableiten lässt, werden jedes Mal zwei Newcomer aus dem neu belebten Bereich des Thrash Metals gewürdigt, die quasi gegeneinander antreten. Dies wird anhand eines klassischen Coverartworks obendrein optisch perfekt untermalt. In die erste Runde gehen TAKING OVER aus Kalifornien und PHANTOM WITCH aus Indianapolis.
Beide Truppen bestehen erst seit 2007, wobei ein Teil der Besetzung von TAKING OVER zuvor unter dem Namen WITCHHAVEN aktiv waren. Die vorliegenden fünf Nummern haben Elimination (g., b., v.) und Mad Scientist (dr.) als Duo eingeprügelt, obwohl eigentlich noch Destructor als zweiter Klampfer im aktuellen Line-up gelistet wird. Musste wohl seine Akne bekämpfen, der Kleene. Anyway, wer bei dem Namen – wie ich – sofort an OVERKILL denkt und ein derartiges Soundgebilde erwartet, wird bereits bei 'Sign Of Attack' eines Besseren belehrt. Die Rasselbande schrammelt nämlich eher in guter alter VENOM-Manier daher. Wobei vor allem deren Klassiker-Debüt "Welcome To Hell" Pate für die eine oder andere Songidee gestanden haben dürfte. Während der gesamten Spielzeit treten TAKING OVER nämlich das Gaspedal bis zum gnadenlosen Anschlag durch und hacken sich ohne überflüssigen Firlefanz in die Zielgerade. Dabei röchelt sich der Organspender in angenehmen Tiefen durch die fluffigen Säbelattacken. Man kommt sich wie in einer Zeitmaschine vor, da TAKING OVER extrem authentisch zu Werke gehen. Das hat Charme, Power und Energie. Sehr kurzweilig.
PHANTOM WITCH gehen die Sache etwas anders an. Die Band, in deren aktueller Besetzung gar Iron Bob Fouts von den allmächtigen THE GATES OF SLUMBER die Felle verdrischt, erinnert vom ersten Akkord an ganz früher SLAYER. "Show No Mercy" heißt hier die Blaupause, wobei auch diese Truppe ihre Sache sehr gut macht. Insgesamt etwas filigraner als TAKING OVER rattern auch sie im 'Fight 'Til Death'-Tempo durch ihre Nummern. Selbst der Gesang kommt mit seinen teils sehr spitzen Schreien an den frühen Araya heran, ohne natürlich dessen Intensität zu erreichen. Aber das erwartet wohl auch keiner. Vor allem das hyperschnelle 'Necromancer's Curse' sorgt bei mir immer für kurzfristiges Ausrenken der Halswirbel. Herrlich altmodisch. Wer jetzt sinnloses Geknüppel erwartet, liegt aber bei beiden Truppen völlig falsch. Blastbeats oder stupides Geratter bekommen wir von beiden Bands niemals geboten. Alles hat Struktur, setzt halt nur mächtig Energie frei.
Die PHANTOM WITCH-Songs gab es bereits als selbst gebastelte EP, die mir allerdings nicht vorliegt. Ob da noch mal etwas Sound geschraubt wurde, vermag ich also nicht sagen.
Insgesamt sagen mir die Hexen aufgrund der herrlich mitreißenden Gitarrenarbeit einen Zacken mehr zu, aber TAKING OVER wuppen auch die Hölle. Da diese Serie immer nur auf 1000 handnummerierte Exemplare limitiert ist, sollten Freunde solcher Klänge schnell zuschlagen.
Anspieltipps TAKING OVER: Hellbastard, Sign Of Attack
Anspieltipps PHANTOM WITCH: Necromancer's Curse, Dark Allegiance
- Redakteur:
- Holger Andrae