VARIOUS ARTISTS - Triumvirat
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Sturmglanz Black Metal Manufaktur
- Release:
- 05.08.2012
- YANSEN - Die Kraft Des Lichts
- YANSEN - Das Tier
- PAKISS- Nebelwasser
- PAKISS- ... Und Die Wolken Brechen Auf
- DIE NEBELKRÄHE - Ein Böser Traum
- DIE NEBELKRÄHE - An Den Tod
- YANSEN & PAKISS & DIE NEBELKRÄHE - Rus (ARKONA Cover)
Die Drei von der Black-Metal-Tankstelle
"Ach du Schande! Was erwartet mich denn hier?", dachte ich mir nachdem ich die erste Minute der "Triumvirat" betitelten Triple-Split der Schwarzmetaller YANSEN, PAKISS und DIE NEBELKRÄHE eingeworfen hatte. Denn der erste Track 'Kraft des Lichts' beginnt mit einem seltsamen Klargesang, der mit grässlich pseudo-intellektuellem Geschwurbel im Stile von SAMSAS TRAUM daher kommt. Zum Glück beschränkt man sich im weiteren Verlauf des Songs darauf, ein messerscharfes Riff-Feuerwerk (Genre-untypisch sogar mit Solo) abzufeuern, das von einem starken Beat getragen wird. Auch wenn man im weiteren Verlauf des Tracks immer wieder auf diesen furchtbaren Clear-Sing-Sang zurückgreift, macht der Song schon irgendwo Spaß.
Der andere Beitrag von YANSEN, 'Das Tier', verzichtet zwar auf Klargesang, ist aber insgesamt wesentlich farbloser und hat ein weniger spannendes Songwriting zu bieten. Dafür nervt hier das platte Gekeife, das definitiv mehr ausgearbeitet werden muss.
Um einiges besser präsentiert sich PAKISS, dessen Vocals wesentlich ausgereifter sind, und auch das Songwriting ist überzeugender. Heroische Epik und ruhige, dunkle Passagen wechseln sich mit treibenden Rhythmen ab, was dem ganzen doch eine wunderbare Dramaturgie verleiht. Durch den Einsatz von (synthetischen?) Flöten klingt der zweite Beitrag '...Und Die Wolken Brechen Auf' geradezu folkig und erinnert an osteuropäische Schwarzheimer-Gruppierungen, auch wenn man auf Deutsch singt.
Der dritte Vertreter des Dreierbunds hört auf den Namen DIE NEBELKRÄHE und ist am meisten von allen im klassischen Black Metal verwurzelt. Fauchende Vocals paaren sich mit einem Trommelfeuer-Schlagzeug und einer sägenden Riff-Kaskade. Das reicht bei 'Ein Böser Traum' zwar nur bedingt aus, um die Spielzeit halbwegs interessant zu gestalten, aber auch dafür glaubt das alte Federvieh die passende Antwort zu haben und zieht ab der Mitte für fast zwei Minuten die Handbremse, um die danach folgende Blast-Attacke umso heftiger wirken zu lassen. Seinen zweiten Beitrag nutzt DIE NEBELKRÄHE, um FALKENBACH Tribut zu zollen und packt die ganz majestätischen Seiten aus. Jedoch sind mit fast sechs Minuten beide Songs zu lang und fallen gegen Ende gewaltig ab.
Im Rausschmeißer schließen sich alle drei Akteure dann noch mal zusammen, um den Russen von ARKONA die Ehre zu erweisen und covern den Song 'Rus', was ihnen auch äußerst ansprechend gelingt, wodurch dieser Song zu den Highlights der Scheibe gehört.
Eine einheitliche Note für diese Quasi-Complilation zu finden, fällt nicht leicht. Allerdings kann man festhalten, dass wie beim Hundefutter auch hier der Pansen beziehungsweise in diesem Fall der YANSEN das unedelste Stück vom Fleisch-Eintopf ist. DIE NEBELKRÄHE ist da schon wesentlich besser, aber auch hier hakt es noch ein wenig, vor allem am Spannungsbogen. Die besten Beiträge stammen in jedem Fall von PAKISS, der von den drei Teilnehmern am besten weiß, wie man songdienlich arbeitet. Alles in allem würde ich YANSEN eine fünfer Wertung geben, PAKISS eine Acht verpassen und DIE NEBELKRÄHE mit einer 6,5 versehen. Das macht im Durchschnitt (knapp) die Note Sieben, was "Triumvirat" insgesamt gut zusammenfasst.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Adrian Wagner