VARIOUS ARTISTS - Uncivil Wars - A Tribute To Guns N' Roses
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Mausoleum
- Release:
- 22.08.2004
- You're Crazy
- It's So Easy
- Welcome To The Jungle
- My Michelle
- Sweet Child Of Mine
- Paradise City
- Mr. Brownstone
- You Could Be Mine
- Used To Love Her
- Don't Cry
- Patience
- Civil War
GUNS N' ROSES sind tot. Oder? Man könnte eine Abhandlung über die jüngere Geschichte der Band schreiben, die im Kern nur noch aus Axl Rose und wechselnden Gastmusikern besteht, die seit zehn Jahren ein Album namens "Chinese Democracy" ankündigt, das längst zum größten Running-Gag der Musikgeschichte geworden ist und die eben dieses kürzlich mal wieder mit 'Anfang 2005' verschoben haben. Dieses Mal endgültig. Klar. Man könnte auch den Rest der Crew bewundern, die 2004 mit ihrer neuen Band VELVET REVOLVER ganz passabel an die alten Zeiten anknüpfen. Oder man legt einfach eine der alten Platten ein und genießt diese zeitlose Rockmusik, die im Grunde nicht mehr zu übertreffen ist.
Letzteres dachten sich wohl auch die Gitarristen GILBY CLARKE und TRACII GUNS sowie der OZZY-Drummer RANDY CASTILLO und Bassist KYLE KYLE von BANG TANGO. Denn nachdem das kürzliche Best-of der Originalband im Jahre 2003 bewiesen hat, dass der Name noch immer zieht, erscheint auf Mausoleum Records nun ein GUNS N' ROSES-Tribute namens "Uncivil Wars", das die Genannten mit wechselnden Gastsängern eingespielt haben. Als Info zur Scheibe bekommt man kurioserweise ausschließlich die Bandgeschichte von GUNS N' ROSES mitgeliefert, die man als Musikjournalist eigentlich sowieso schon im Traum runterbeten können sollte.
Zeit für ein bisschen Nostalgie: Schon 'You're Crazy', sehr originalgetreu intoniert von Stevie Rachelle (TUFF), weckt Erinnerungen an diese Zeit in den frühen Neunzigern, in der eine Rockband noch eine Rockband war und DJ-Pults mitsamt zugehörigem Personal ausschließlich in Clubs zu finden waren und nicht in Gitarrencombos neben dem Schlagzeuger. 'Welcome to the Jungle' mit Kevin Dubrow von QUIET RIOT wird wegen dessen roher Stimme zum richtigen Highlight, 'Paradise City' scheitert dagegen völlig an derselben von Kory Clarke (WARRIOR SOUL). Sowieso steht und fällt das Ganze hier mit den Sängern (großartig: MÖTLEY CRÜE-Mann John Corabi auf den Akustik-Classics 'Used To Love Her' und 'Patience'), die Instrumentalfraktion ist auf der ganzen Platte über jeden Zweifel erhaben und spielt rohe und erdige Versionen der Songs, die bis heute Ton für Ton im Gedächtnis geblieben sind.
Das kann natürlich alles nicht über eine Tatsache hinwegtäuschen: "Uncivil Wars" ist eines der Tribute-Alben, die man im Allgemeinen als überflüssig einstuft, weil die Songs erstens schlicht und einfach nicht an die Originale rankommen und auf der anderen Seite die Stücke zu nah an eben diesen eingespielt werden. Trotz der teilweise großen Namen, der guten Songauswahl, die auf die späten Schmachtfetzen fast gänzlich verzichtet und der passenden Besetzungen von den L.A. GUNS, MÖTLEY CRÜE und Co.: Fanmaterial.
Anspieltipps: Sweet Child O' Mine, Used To Love Her, Civil War
- Redakteur:
- Sebastian Baumer