VARIOUS ARTISTS - WEDERGANGER / URFAUST - sPLIT
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- Genre:
- Black Metal / Doom
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Van Records / Soulfood
- Release:
- 09.06.2017
- WEDERGANGER - Heengegaan
- WEDERGANGER - De Gebrokene
- URFAUST- Zelfbestraffingsten Denz En Occulte Raabsels
- URFAUST - Hypnotisch Bevel - De Daimonische Mensch
Das Original und das noch bessere Original.
Dass URFAUST und WEDERGANGER einen gemeinsamen Split-Release raushauen, ist schon ziemlich treffend gewählt. Schaut man nämlich auf die jüngeren Releases der Letztgenannten entdeckt man eine Entwicklung, die den frühen Kurs der hier vertretenen Kollegen sehr gut nachzeichnet. Dass WEDERGANGER anno 2017 so klingt wie URFAUST vor zehn Jahren ist nämlicht gar nicht so weit hergeholt - und weckt nostalgische Gefühle, zumal das vermeintliche Original in der Gegenüberstellung deutlich Federn lassen muss.
Die beiden Tracks der A-Seite sind daher auch die klaren Highlights des immerhin 22-minütigen Duells. WEDERGANGER vereint Elemente früher DARKTHRONE-Releases mit der punkigen Ausstrahlung der neuren Tracks von Nocturno Culto und Fenriz, findet aber auch in doomigen Gefilden einen zeitweiligen Konsens, der als Kontrastmittel ziemlich effizient in die Songs reingeblendet wird. 'Heengegaan' ist der Beweis dafür, dass die Truppe aus dem Gelderland in ihrer Sparte zu den wichtigsten Erscheinungen der letzten Jahre gehört und vielleicht sogar der beste Song, den die Band bislang komponiert hat. Und als wäre dies nicht schon ein klares Ausrufezeichen, legt man mit dem imposanten, etwas leichter zugänglichen 'De Gebrokene' noch einmal mächtig nach und veredelt den eigenen Part mustergültig.
Auch URFAUST startet ziemlich stark in den hiesigen Beitrag und liefert zumindest in den Auftaktmomenten von 'Zelfbestraffingsten Denz En Occulte Raabsels' noch interessante Riffs nebst depressiver Atmosphäre und äußerst finsterem Gitarrensound. Doch die Band verliert sich zunehmend stärker in den recht steifen Arrangements, deren Spannung mit wachsender Spieldauer immer deutlicher nachlässt. Kein schlechter Song, aber keiner, der lange nachhallt. 'Hypnotisch Bevel - De Daimonische Mensch' ist indes eine ziemlich lahme Doom-Nummer mit gelegentlichem Black-Metal-Bezug, leider aber eher Füllware einer Band, die in den letzten Jahren offenkundig ihre kreative Motivation verloren hat. Das kann URFAUST besser. Oder treffender formuliert: Das konnte URFAUST mal besser!
Den Slit sollte man der schwächeren Abschlussnummer wegen aber trotzdem nicht von der Liste streichen, denn gerade die erste Hälfte bietet richtig starken, ursprünglichen und doch fortschrittlich arrangierten Black Metal, der mittlerweile jedweder internationalen Konkurrenz problemlos standhalten kann. Der Sieg geht konsequenterweise an die Mannen von WEDERGANGER, die heuer aber auch recht leichtes Spiel hatten.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes