VARIOUS ARTISTS - Wacken - Der Film
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- Genre:
- Dokumentation
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Voll Kontakt
- Release:
- 24.12.2014
- Wacken - Der Film (Der Film über das größte Heavy Metal Festival der Welt)
And the story goes on and on...
Wenn wir ehrlich sind, gibt es für das größte Metal-Spektakel der Welt keinen genauen Termin. Sicherlich, das "Wacken Open Air" findet immer am ersten Augustwochenende statt. Doch dank solcher Sachen wie dem Wacken-Adventskalender, etlichen Dokumentarfilmen und W:O:A-DVDs, entweder des Festivals selbst oder der entsprechenden Künstler wie RUNNING WILD, SAXON, MINISTRY, NIGHTWISH oder MOTÖRHEAD, hat der geneigte Wackener alle paar Wochen allen Grund zur Freude. Nachdem mir also bereits die Ehre zu Teil wurde, in den vergangenen Wochen einige audiovisuellen Veröffentlichungen zu rezensieren, flattert mir nun "Wacken – Der Film" ins Haus, wodurch sich der Hype, den diese Massenveranstaltung seit Jahren mit sich bringt, nicht gerade verflüchtigt.
Wenn gleich zu Beginn der Metalhead samt Gepäck durch das stille Örtchen nahe Itzehoe stampft, fühlt sich jeder, der bereits Teil der Wacken-Familie ist oder war, in dessen Situation versetzt. So wird man zu Beginn Zeuge diverser Bauarbeiten und Maßnahmen, um das Festival im passenden Rahmen präsentieren zu können, sowie zahlreicher Interviews. Henry Rollins, Mikkey Dee, Jeff Waters, der mit ANNIHILATOR und 'King Of The Kill' den Reigen eröffnet, den Wacken-Papas Thomas Jensen und Holger Hübner, sowie Joakim Broden, Alice Cooper, Scott Ian oder auch der SAXON-Biff kommen hier ebenso zu Wort wie du und ich aus Deutschland, Taiwan, Indien oder den US of A. Zumindest in dieser Woche voller Heavy Metal, Hardrock und Klimbim sind wir eben alle Teil einer großen Familie. Es wird getrunken, gebangt, geblödelt, gepost, gejubelt und nochmals getrunken. Gerade im vermeintlich Wacken-freien Teil des Jahres, im Winter und Frühling, sorgt "Wacken – Der Film" für nostalgisch warme Gefühle und gewisse Vorfreude. Mit diesen Gefühlen geht es nahtlos weiter.
Wer zudem noch keine Vorstellungen von der Größe des Festivals hatte, wird hier eines besseren belehrt. Doch trotz der Massen und der scheinbar endlosen Fläche steht nach wie vor das Herzliche im Vordergrund: Ob nun die besten Freunde, der Vater mit dem Sohne oder man alleine auf weiter Flur das Festival bereist, man ist immer unter Gleichgesinnten. All das zeigt "Wacken – Der Film": Es wird jeder Grashalm, jedes noch so kleine Fleckchen, ja selbst das sagenumwobene Schwimmbad gezeigt, ohne dass diese Doku auch nur ansatzweise in die Langeweile abdriftet. Ja, selbst das schlechte Wetter gehört dazu. Neben all den Festival- und Campgroundimpressionen darf natürlich auch der eine oder andere Auftritt nicht fehlen. ANNIHILATOR, DEEP PURPLE, RAMMSTEIN und ANVIL kommen ebenso zum Zuge wie zumindest kurz ALPHA TIGER, SABATON, MOTÖRHEAD oder die Metal-Battle-Gewinner aus Uruguay, Rumänien und der Mongolei.
So kann man auch bei genauerem Hinsehen kein Haar in der Wacken-Suppe finden, obgleich ich vor lauter Veröffentlichungen unter dem Banner “Wacken“ langsam aber sicher komplett den Überblick verliere. Ich bin gespannt, wann wir "W:O:A – Das Musical" oder die Monopoly-Version des Wacken Open Airs (Marktlücke?) begrüßen dürfen. Fans wird es dennoch nicht abschrecken, im Gegenteil. "Wacken – Der Film" ist eine schöne Doku mit toller Musik und noch tolleren Impressionen und fasst die 2013er-Aufgabe gut zusammen. Also wünsche ich euch einmal mehr viel Spaß bei dieser DVD. Prost!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp