VARIOUS ARTISTS - IRRLYCHT/MEGAERA 7" SPLIT - Der Letzte seiner Art
Mehr über Various Artists - Irrlycht/Megaera 7" Split
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Ketzer Records
- Release:
- 23.05.2009
- Der Letzte seiner Art
- Heimkehr in den Tod
Die deutschen Black-Metal-Formationen IRRLYCHT und MEGAERA haben sich zusammengeschlossen, um zwei Finsterwerke aus dem Untergrund ans Tageslicht zu hieven.
Aus dem beschaulichen Studentenstädtchen Heidelberg ertönt das zweite grauselige Black-Metal-Epos von fünf Düstergeistern, die sich bereits 2004 den Namen IRRLYCHT gegeben haben. Nach einem ersten musikalischen Vorgeschmack im Jahre 2007 treten die Herren nun mit der Vertonung eines weiteren Titels an die bundesweite Öffentlichkeit. Dies tun sie gemeinsam mit den Genre-Kollegen von MEGAERA aus Bayern, die den zweiten Song dieses kleinen Werkes beisteuern. Wie sich herausstellt, wirken die beiden Song von unterschiedlichen Künstlern insgesamt wie aus einem Guss. Geboten werden deutschsprachige Texte, in denen unter Verwendung teils pathetischen, teils antiquierten Vokabulars Hässlichkeiten dieser Welt besungen werden.
Die musikalische Machart ist passend dazu roh, primitiv und verzichtet nahezu völlig auf eine synthetische Verschönerung des Sounds. Die Beimischung krächzenden Vogelgekreisches am Ende des MEGAERA-Songs 'Heimkehr in den Tod' hingegen vermag einen stimmungsvollen Impuls zu setzen.
Typisch für das Genre ist nicht nur der Vogelgesang kreischend, sondern auch der Gesang der Vokalisten – im Falle von MEGAERA weiblicher Natur - beider Bands, der sich im Übrigen erfreulicherweise in Kompositionen einbettet, die zwar nicht vor Komplexität überschäumen, trotz ihres eher einfachen Strickmusters aber kein stumpfes Geknüppel sind, sondern Melodiebögen aufweisen, die die beiden Tracks letztlich interessanter machen.
Zum Schmunzeln lädt das Booklet der vorgelegten Scheibe ein: Dass IRRLYCHT und MEGAERA sich trotz der Möglichkeiten des digitalisierten High-Tech-Zeitalters, das jedermann am heimischen Computer die Herstellung der dollsten Druckwerke ermöglicht, darauf beschränkt haben, ihrer Scheibe zwei zurechtgeschnittene, schwarz-weiß bebilderte Schreibmaschinenblätter beizulegen, macht sie direkt sympathisch.
Eingeladen zum Antesten dieses kleinen Opus dürfen sich all jene fühlen, die sich dem Black-Metal-Underground und seinen rohen Attitüden verbunden fühlen und damit auf aufgemotzten Soundbombast gut verzichten können.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Erika Becker