VARIX - Morbid Tribute To Distortion
Mehr über Varix
- Genre:
- Progressive Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Divebomb Records
- Release:
- 09.09.2016
- Fanatical Beiiever
- Death Of A Dreamer
- Victim
- ...And Then We Grow ...
- The World Of Purple Ash
- Dreamgate
- Termination Breath
- Hellinparadise
- Wargames/Mindgames
- Only Insane
- Fear Of God
Ein weiteres Sahne-Demo versibert!
Die Jungs im Divebomb-Lager buddeln derzeit tief im deutschen Demo-Untergrund und zaubern beinahe vergessene Magnetband-Perlen aufs digitale Parkett. Letztens berichtete ich noch über SKEPTIC SENSE, und nun liegt hier ein Rundling ihrer Kumpels vor mir. VARIX aus Baden-Württemberg hat in der ersten Hälfte der 90er Jahre drei Demos eingespielt, die hier in anti-chronologischer Reihenfolge zu Gehör gebracht werden.
Den Anfang machen die beiden Nummern des letzten Tapes namens "Harmonic Distortion" aus dem Jahr 1995. Das Teil fand ich damals schon extrem stark, so dass ich bei 'Fanatical Believers' ziemlich am Rad drehe. Das ist eine acht Minuten lange Thrash-Abfahrt der Sonderklasse! Techno Thrash nannte man das damals, wobei man jetzt nicht gleich an Texas denken sollte. Ganz so verknotet ist die Rhythmik hier nicht, aber geradeaus geht man im Hause VARIX wahrlich nicht. Wen auch ein deutsch-akzentuierter, leicht heiserer Gesang nicht stört, der wird allein diese ersten beiden Nummern zwingend in seiner Sammlung haben müssen. Ja, müssen.
Aber auch die nachfolgenden Nummern laufen mir gut ein. Hier muss man allerdings leichte Abstriche beim Klang machen. Gerade die Gitarren klingen aufs erste Ohr etwas arg roh. Dafür röhrt und klimbimmelt der Bass schön laut, was ich als absoluten Pluspunkt werten möchte. So ballert 'Victims' mit seinem herrlich schrillen Gesang eindringlich aus den Boxen und weiß sich schnell als Highlight in meinem Oberstübchen fest zu setzen und '...And Then We Grow ...' erfreut mit leicht psychedelischem Gitarrenspiel. Top.
Auf dem 91er Demo "Morbus Cron" ist der Bass dann noch prominenter in Szene gestellt, was mir natürlich extrem zusagt. Schon 'Termination Breath' mit seinen abgestoppten Versen versteht sehr zu gefallen. Hier zeigt sich Sänger Jogi auch mal von seiner melodischen Seite, was dem Gesamtbild eine völlig neue Klangfarbe hinzufügt.
Um diese Compilation abzurunden hat sich die Band noch einmal zusammen gefunden und einen neuen Song namens 'Fear Of God' eingespielt, der hier das Schlusslicht bildet. Nehme ich diese Nummer als Standard für eventuelle Zukunftsvisionen, dann freue ich mich sehr auf weiteres Material, denn der Track zeigt, dass die Herrschaften ihren alten Stil noch optimal beherrschen und mit einer transparenten Produktion dann sogar richtig Druck machen können. Noch immer hören wir einen Lead-Bass, noch immer gibt es leichte Parallelen zu frühen DEPRESSIVE AGE und noch immerer versteht es die Band kurze Longtracks zu schreiben.
Wer mehr über VARIX wissen möchte, bekommt im gewohnt dicken Booklet ein aufschlussreiches Interview und detailliertes Nerdwissen geboten. Da heißt es: zuschlagen!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae