VASSAL, CEDRIC - Inner Kingdom (EP)
Mehr über Vassal, Cedric
- Genre:
- Instrumental Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 15.12.2023
- Awakening
- Order In Chaos
- Endless
- Superheroes
- Eye Of The Storm
Tolles Handwerk, aber es bleibt der Eindruck des Unvollständigen.
Cedric Vassal spielt eine fantastische Lead-Gitarre, das kann man eingangs schon einmal deutlich festhalten. Und auch als Songwriter scheint der Mann an den sechs Saiten seine Lektionen gelernt zu haben, wie man in den fünf Tracks seiner ersten EP leicht nachhören kann - hier ist jedenfalls kein blutjunger Anfänger am Werk, der sich lediglich einmal in der Kunst des progressiven Heavy Metals erproben möchte. Und dennoch: Trotz aller extrem positiver Vorzeichen fehlt dem rein instrumentalen Release etwas, und in diesem Fall ist es leider etwas, das man einem Instrumentalkünstler am wenigsten wünscht, nämlich der Gesang.
Schon nach dem üppigen Intro 'Awakening' steigert Cedric Vassal die Spannung auf die folgenden Tracks und lässt den Zuhörer erwarten, dass in der Folge klassischer Power Metal auf handwerklich sehr hohem Niveau folgen wird. Letzteres ist sicherlich auch der Fall, denn der Mann weiß in der Tat, wie er seine Gitarren singen lässt, doch sei es nun im melodischen 'Superheroes' oder im straighten 'Order In Chaos': irgendwie ist die fehlende Zutat kaum wegzudenken, so gut der eigentliche Output auch sein mag. Und gerade diese Tatsache führt dann auch zu zwiespältigen Meinungen, die eigentlich fatal sein dürften, wäre da nicht diese besondere Klasse in der Instrumentierung, die man "Inner Kingdom" definitiv zuschreiben muss.
So pendelt die erste EP von Mr. Vassal dann auch zwischen vielen positiven Eindrücken und dem nicht wegzufegenden Gedanken, wie das Ganze wohl klingen könnte, würde der französische Gitarrist seine Band um eine weitere Position ausbauen. "Inner Kingdom" gefällt wirklich sehr gut, die melodischen Leads erinnern bisweilen an das Werk von Gus G. und die Solonummern von Jeff Loomis, und alleine dies scheint schon wie ein kleiner Ritterschlag. Aber um auf dieser Stufe tatsächlich anzugelangen, sollte sich Vessel womöglich vom typischen Power-Metal-Setting lösen und die Instrumentalpassagen noch mehr für sich sprechen lassen. Das ändert aber nichts daran, dass "Inner Kingdom" sicherlich einen Lauschangriff verdient hat - denn wie gesagt: stark ist Vessel's Performance allemal!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes