VAST CONDUIT - Always Be There
Mehr über Vast Conduit
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Vast Music Conduit / Just For Kicks Music
- Release:
- 22.04.2022
- Barrier
- Soul Tuck
- Always Be There
- Endless Days
- Too Busy
- Odessa
- 500 Miles
- Philly Etymology
- Early Eclipse
- Of A Feather
- Wesley Save Us
Eleganter Jazz Prog.
All jene, deren Entscheidungskriterium ein hoher Härtegrad der Musik ist, müssen hier nicht weiterlesen. Mit Hardrock oder gar Metal hat die hier angezeigte Scheibe nichts zu tun. Wer aber vor allem auf Melodie und Arrangements Wert legt und Prog Rock nicht abgeneigt ist, sollte dabeibleiben. VAST CONDUIT ist ein neues Projekt des US-amerikanischen Keyboarders Bill Jenkins (ENCHANT, THOUGHT CHAMBER), dessen Erstling "Always Be There" heißt. Jenkins hat dafür ein Sextett, darunter zwei seiner Kollegen von THOUGHT CHAMBER, zusammengestellt. Textlich ist das Album ein Loblied auf Miteinander und Zusammenhalt in der Familie.
Musikalisch liegt ein luftiger, entspannter Prog Rock mit leichten Jazzeinflüssen vor. Gitarrist Michael Harris soll die Musik scherzhaft "Smooth Prog" genannt haben, womit er in der Band zunächst Gelächter, nach einigem Nachdenken aber Kopfnicken geerntet habe. Beim Anhören von "Always Be There" kann man sich stellenweise an die ruhigen, jazzigen Stücke von TOTO oder an die Lässigkeit von STEELY DAN erinnert fühlen. Außerdem gehört ein Geiger zur Aufstellung, der allerdings nicht bei jedem Track zu hören ist. Bemerkenswert ist die transparente Produktion, die sogar jede Note der Bassgitarre, auch wenn sie nur Rhythmusbegleitung spielt, einzeln hörbar macht.
Zum Auftakt überfluten die Westcoast-Chöre im Chorus von 'Barrier' den Hörer, was sich in abgeschwächtem Umfang später gelegentlich wiederholen soll. Etwa ein Drittel des Materials sind Instrumentalstücke, die einen etwas strammeren Prog hören lassen (zum Beispiel 'Soul Tuck') oder den Jazzanteil erhöhen, hier ist vor allem 'Philly Etymology' mit seiner samtig gedämpften Trompete zu nennen. Aber auch die Nummern mit Gesang enthalten ausgiebige instrumentale Abschnitte, in denen sich Gitarre, Bass, Geige und verschiedene Tasteninstrumente in der Führungsrolle abwechseln. Daneben ist das variationsreiche Spiel des Schlagzeugs ebenso hervorzuheben wie die Fähigkeit des Sängers, von einer Textzeile zur nächsten die Stimmlage oder die Singweise zu ändern. Und schließlich muss ich einfach noch 'Odessa' mit seinem unwiderstehlichen Ohrwurmrefrain und seinen Gitarrensoli erwähnen.
Ein wenig soft ist die Scheibe schon, aber mir gefällt "Always Be There" einfach gut, obwohl jazziger Prog Rock gar nicht mal zu meinen favorisierten Musikrichtungen gehört.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser