VAST PYRE - Vast Pyre
Mehr über Vast Pyre
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 30.08.2024
- Focus Deceased
- Cataleptic
- Revelation
- Eternal Funeral
- The Argent Tomb
Sperriger, unkonventioneller Doom, bei dem der Perspektivwechsel nicht immer gelingt.
Doom darf gerne dreckig und gemein sein, es ist gestattet, überlange Epen zu konzipieren und dabei hypnotische Stimmungen zu kreieren, und wenn dabei auch noch fehlender Gesang an der Front steht, ist die halbe Miete grundsätzlich eingefahren. Leider gibt es bei all den gebotenen Referenzen jedoch auch noch deutliche Qualitätsunterschiede, wie uns die Musiker von VAST PYRE auf ihrem ersten Longplayer demonstrieren. Zwar kann die Truppe aus Eisenach in vielen zuvor beschriebenen Punkten konsequent mitgehen, jedoch ist die Performance auf dem selbst betitelten Erstling Grund genug, hier und dort Kritik einzuschieben, denn trotz einer wirklich interessanten Grundatmosphäre wollen die fünf teils sehr sperrigen Epen einfach nicht so recht zünden.
Man muss der Band sicherlich attestieren, eine gewisse Spannung zu generieren und sich gerne auch mal abseits der konventionellen Wege zu bewegen. Alledings findet die Truppe noch nicht den Schlüssel, diese ungewöhnlichen Aspekte in ihren teils noisigen, teils sehr schmutzig intonierten Kosmos einzuflechten. Vor allem die Vocals sind ein dauernder Störfaktor, weil sie zu großen Teilen aus genervtem Sprechgesang bestehen, hierbei zwar die grundsätzlich dissonante Stimmung gut untermalen, aber eben irgendwann nur (salopp gesagt) dahingerotzt werden, ohne dass ein bleibender Ausdruck enstehen kann. Auch bei der instrumentalen Darbietung ist nicht alles im Lot. Zwar ist die Rhythmusarbeit durchaus interessant, jedoch verliert sich VAST PYRE gerne mal in vertrackten Improvisationen, wodurch die Songs nicht nur etwas mehr Spieldauer, sondern auch einige Längen kreieren, die besonders in 'Revelation' und 'Eternal Funeral' zur Geduldsprobe werden. Die Tatsache, dass man letztlich froh ist, diese Kompositionen überstanden zu haben, sagt eigentlich genug aus.
Das ist in der Summe eigentlich total schade, weil VAST PYRE andere Perspektiven öffnet und definitiv kein Material von der Stange komponiert, sich aber leider allzu oft verzettelt und selbst für hartgesottene Jünger keine echten Genussmomente anzubieten weiß. Es ist eine Diskrepanz aus unbestrittenem Talent und Kopflastigkeit, die hier aufeinandertrifft, am Ende aber keinen effektiven Konsens findet. Dennoch sollte man die Herren im Auge behalten, weil sie eben auch mal Alternativen schaffen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes