VASTATOR - Machine Hell
Mehr über Vastator
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Inferno Records
- Release:
- 20.09.2010
- Machine Hell
- 8.8
- The Gods Give No Reply
- Fiend
- X-Terminate
- Hawker Hunter
- Reminiscence
- Combustible En La Sangre
- Punado De Almas
- El Ultimo Grito En El Infierno
- Caleuche
<p class="MsoNormal">Ein ordentlicher Eindruck, den man hier aus der Maschinen-Hölle erhält.</p>
Chile ist nun wahrlich kein Exportschlager in Sachen Metal. Den besten Beweis für diese These bietet uns VASTATOR: Da ist diese Band seit knapp 24 Jahren im Business und dennoch ist sie dem einen oder dem anderen bisher nicht über den Weg gelaufen. Um diesen Menschen, zu denen u.a. ich selbst gehöre, etwas auf die Sprünge zu helfen, sei Folgendes gesagt: Das chilenische Quartett um Vocalist Sr. Diaz und Gitarrero Felipe Hernandez gründete sich in der Hoch-Zeit des Heavy Metals Mitte der 80er Jahre, veröffentliche bis 1989 insgesamt zwei Studioplatten, mit denen man damals die Aufmerksamkeit, besonders im südamerikanischen Raum auf sich lenken konnte. Nach der Tiefphase der 90er Jahre, fand man sich nach neun Jahre Abstinenz wieder zusammen, ehe man anno 2010 mit "Machine Hell" das nunmehr fünfte full-length-Album, dessen insgesamt elf Titel beinahe jeden JUDAS PRIEST, IRON MAIDEN oder MERCYFUL FATE-Maniac durchaus zufrieden stimmen könnte, veröffentlicht. Bereits das anschauliche Cover, welches recht nahe am Albumtitel gehalten wurde, unterstreicht den heavigen und durchschlagenen Sound der Chilenen.
Bereits das eröffnende, pfeilschnelle Titelstück zeigt eine zwar gewöhnungsbedürfte, weil nahe an KING DIAMOND gehaltene, aber durchaus passende Gesanglinie. Beim atmosphärischen und bleischweren '8.8' kommt Sr. Diaz eher selten zu Wort, da hier überwiegend die kräftigen Gitarrenwände regieren. Auf 'The Gods Give No Reply' wird dieser dann von BENEDICTUM-Frontröhre Veronica Freeman unterstützt, wodurch ein sehr starker, äußerst basslastiger Song entstanden ist. Einen weiteren Gastauftritt konnte sich Metal Mike (u.a. HALFORD) bei 'Hawker Hunter' sichern, der durch seine Leadgitarre dem Song das Sahnehäubchen aufsetzt und mit einem coolen Solo glänzen kann. Das ruhige, balladeske, von einem Piano begleitete 'Reminiscence' setzt einen wunderschönen, mal nicht vor Kitsch triefenden Kontrast zum restlichen Songgefüge und bietet etwas Zeit zum Verschnaufen, ehe es mit dem Midtempo-Nackenbrecher 'Combustible En La Sangre' wieder in die Vollen geht. Einen äußerst würdigen Abschluss bildet schließlich das mehr als elfminütige Epos 'Caleuche', bei dem die Band nochmals alle instrumentalen Begabungen aus dem Ärmel schüttelt und zumindest mir einen ordentlichen, nachhaltigen Eindruck verschafft.
Sicherlich spaltet die äußerst hohe Stimme von Sr. Diaz die Hörergemeinschaft, erinnert dennoch stellenweise an hohe Screams von Mr. Halford höchstpersönlich und passt besonders gut zu den Highspeed-Passagen in den jeweiligen Songs. Daher sollte man sich nicht zu schnell von jener abschrecken lassen.
Was positiv zu vermerken ist, wären die hin und wieder auftauchenden Instrumental-Experimente, die nicht komplett fehl am Platz sind und durchaus zum jeweiligen Song passen. Zwar erfinden VASTATOR das Heavy-Metal-Rad nicht wirklich neu, aber sie sind mit Abstand das musikalisch Beste, wenn auch Einzige, was ich bisher aus Chile gehört habe. Dies soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Quartett hier ein ordentliches, wenngleich auch kein revolutionäres Werk aus der Maschinen-Hölle auf die Menschheit loslässt.
Anspieltipps: The Gods Give No Reply, Reminiscence, Caleuche
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp