VEILS, THE - Asphodels
Mehr über Veils, The
- Genre:
- Indie Rock / Folk Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- V2 / Bertus
- Release:
- 31.01.2025
- Asphodels
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- The Dream Of Life
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- Melancholy Moon
- Concrete After Rain
- A Land Beyond
Minimalismus ist eine gefährliche Sache.
In den letzten jahren haben Finn Andrews und THE VEILS ihren Sound noch einmal gehörig umgekrempelt. Waren die ersten Platten noch mit vielfältigen Emotionen innerhalb eines klar definierten, wenn auch sehr eigensinnigen Indie-Rock-Settings gezeichnet, hat der neuseeländische Künstler mit seiner Band den Beiklang immer weiter reduziert und einen immer intimeren Rahmen geschaffen. Der vorläufige Höhepunkt dieser Entwicklung ist nun der aktuelle Silberling "Asphodels", eine eher melancholische Musikreise, die durch viele besinnliche Momente führt und letztlich sogar die Singer/Songwriter-Wurzeln von Mr. Andrews betont - und das hat durchaus seine Tücken.
Denn die lebendigen Komponenten wurden mittlerweile fast vollständig rausgeworfen, während die Elemente aus der traditionellen Folklore in diesem heruntergestrippten Werk immer weiter die Vorherrschaft übernehmen. Man fühlt sich gelegentlich an die balladesken Episoden von Tori Amos erinnert, wenngleich die Piano-Improvisationen bei THE VEILS nur anteilig greifbar sind und der Fokus hier noch viel mehr auf der Stimme des Sänger liegt. Doch der ist sich der neuen Herausforderung nicht nur bewusst, sondern zeigt sich ihr auch zunehmend besser gewachsen, da mit minimalistischem Instrumentarium andere Vorzüge überzeugen müssen - und dieses bewegende Organ hat diese auf jeden Fall in petto.
Trotzdem wünscht man sich gerade zum Ende von "Asphodels" ein bisschen mehr Bewegung, da die Gefahr der aufkeimenden Lethargie von Track zu Track größer wird und der Balanceakt zwischen Langatmigkeit und musikalischer Intensität immer schwieriger zu bestreiten ist. Da THE VEILS diesmal schon nach 30 Minuten die Ziellinie kreuzt, wächst das Problem nicht weiter an, doch in der Rotation fehlt hier dennoch ein bisschen Leben in den Songs. "Asphodels" hat neun wirklich schöne Songs mit feinen Harmonien. Das gewisse Etwas und damit vielleicht auch die Signatur früherer Tage ist dem siebten Werk der neuseeländischen Formation aber bisweilen abhanden gekommen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes