VELDES - To Drown In Bleeding Hope
Mehr über Veldes
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Razed Soul Productions
- Release:
- 28.03.2013
- Through The Bitter Flame
- Featherless Across The Burnt Skies
- Earth As A Nest Of Bones And Debris
- Within These Roots Only Sickness Dwells
- Beneath The Grieving Waters
(K)ein hoffnungsloser Fall
Aus Slowenien kommt die Band VELDES, die auf ihrem Debüt "To Drown In Bleeding Hope" atmosphärischen Black Metal praktiziert. Der Bandname ist die altertümliche Bezeichnung für den slowenischen Landstrich Bled, der anscheinend durch seine Weiten und eine ungemeine Kälte besticht. Die das Booklet zierenden Bilder stammen vermutlich aus eben solchen Wäldern und runden den Gesamteindruck schon vor dem Einlegen der CD ab.
Der Sound, das leicht melodiöse - aber nie wirklich harmonische- Tremolo-Riffing und das perfekt abgemischte Gekeife des Sängers bestätigen alle Eindrücke und drücken die Band deutlich in die selbst auserkorene Schublade mit Naturverbundenheit, KATATONIA-Tristesse und BURZUM-Fan-Tum. 'Through The Bitter Flame' ermöglicht einen raschen Einstieg in die melancholische Welt von VELDES, die während der 36 Minuten Spielzeit scheinbar untergeht und nichts als Hoffnungslosigkeit und Trauer hinterlässt. Neben den dominanten Gitarren sind es auch die dezenten Keyboard-Teppiche, die für die Atmosphäre auf "To Drown In Bleeding Hope" verantwortlich sind. Wohl dosiert, verleihen sie der Musik Tiefe anstatt Zuckerguss. Handwerklich sehr gut gemacht!
Zu Beginn der zweiten Nummer 'Featherless Across The Burnt Skies' kommt durch die Gitarrenharmonien kurz der böse Verdacht auf, hier ginge es gar in Gefilde des Post Rock. Doch auch wenn der Grat heutzutage schmal ist, bleibt das slowenische Himmelfahrtskommando eher dem Black Metal treu. Nichtsdestotrotz ist diese LP abwechslungsreich gehalten, was in diesem Genre nun wirklich nicht allen Bands gelingt, ohne dabei chaotisch oder überambitioniert zu wirken.
Mit den "Spoken Words", die den dritten Track eröffnen, wird gleichzeitig auch der Zenit der Hoffnungslosigkeit erreicht und wer jetzt immer noch bei der Stange ist, wird sich in diesem Album verlieren können. Ein klein bisschen Selbstmitleid, diese Neugier auf das Ende der Welt und die Faszination an postapokalyptischen Szenarien muss der Hörer für VELDES mitbringen, bekommt dafür aber auch die erhoffte Kost. Wer handwerklich soliden, atmosphärischen sehr schönen Seelenschmerz will - hier ist die richtige Adresse! Denn der entscheidende Unterschied zwischen dem vertonten Weltuntergang und "To Drown In Bleeding Hope" ist, dass man bei allen eskapistischen Tendenzen den CD-Player einfach ausschalten, aus dem Fenster blicken und sich über den Fortbestand der Welt freuen kann. Oder etwa nicht?
Hineinhören kann man auf der Bandcamp-Seite unter: http://veldes.bandcamp.com
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Nils Macher