VENEREA - Last Call For Adderall
Mehr über Venerea
- Genre:
- Melodic Punk Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Destiny Records
- Release:
- 29.04.2016
- Going Home
- The Beans & The Grinder
- Raising My Game
- Mark Of Cain
- Not My Country
- Under Siege
- I'm Waiting For Her To Kill Herself
- The Final Wall
- Vicious Circle
- Now You're Gone
- Enemies Of The Alliance
- Times Are Hard
- A Bigger Man
- Hey That's No Way To Say Goodbye
Feines Album der schwedischen Skate-Punk-Legenden.
Erinnert ihr euch auch manchmal wehmütig an die goldenen Zeiten des Skate-Punk zu Beginn des neuen Jahrtausends? Die Playstation-Reihe "Tony Hawks Pro Skater" befand sich damals gerade auf ihrem Höhepunkt und stellte mit jeder weiteren Version des Games neue Bands einer breiten Öffentlichkeit vor. Auch die Schweden VENEREA erlebten zu dieser Zeit einen erneuten Aufschwung, obwohl sie im Jahr 2001 bereits auf eine zehnjährige Bandgeschichte zurückblicken konnten. Dementsprechend feiert das Quartett in diesem Jahr auch bereits sein 25-jähriges Jubiläum und veröffentlicht mit "Last Call For Adderall" seinen mittlerweile sechsten Langspieler.
Musikalisch kann die Truppe dabei ihre schwedische Heimat nicht verleugnen, denn die Parallelen zu Landsleuten wie MILLENCOLIN oder SATANIC SURFERS sind unüberhörbar. Melodische Riffs, eingängie Vocals und vor allem agressive Gitarren-Riffs sind die Trademarks, die den Sound von VENEREA auch heute noch auszeichnen und die jeder Anhänger des Melodycore oder Skate-Punk über die letzten Jahrzehnte hinweg lieben gelernt hat.
Der größte Unerschied zu vielen Genre-Kollegen liegt dabei allerdings bei der textlichen Ausrichtung des Materials auf "Last Call For Adderall", denn wo die meisten Skate-Punk-Truppen eher alltägliche Themen besingen, stehen auf dem aktuellen Langspieler der Schweden politische Probleme und das aktuelle Zeitgeschehen im Vordergrund. Besonders sticht dabei 'Not My Country' heraus, das die Unsinnigkeit von nationalem Gedankengut und Grenzen in unserer modernen Zeit anprangert. Gerade in Anbetracht der aktuellen Flüchtlingskrise hat dieses Thema ja auch hierzulande zuletzt wieder an Brisanz gewonnen. Aber auch die Ausbeutung unseres Planeten ('Under Siege') oder die steigenden Suizid-Raten ('I'm Waiting For Her To Kill Herself' werden thematisiert, wobei diese durchaus ernsten Botschaften immer in eine Mischung aus agressiven Vocals und Melodien mit Pop-Appeal verpackt werden. So komnt dann auch trotzdem auf den insgesamt vierzehn Songs der Scheibe die Freude an der Musik nie zu kurz, sodass auch Hörer ihren Spaß mit dem Silberling haben können, die sich eben nicht zwingend mit den Texten und deren Inhalt auseinander setzen möchten.
Alles in allem muss man den vier Schweden somit bescheinigen, dass sie auch nach 25 Jahren noch so frisch und stark klingen, wie zu Beginn ihrer Karriere. Gerade beim Songwriting hat sich die Truppe dabei im Vergleich zu ihrem Frühwerk noch einmal deutlich gesteigert und liefert mit "Last Call For Adderall" eine feine Skate-Punk-Scheibe ab, die zumindestens für mich mit zum Besten gehört, was in diesem Genre in den letzten Jahren veröffentlicht wurde. Also dann Jungs, auf die nächsten 25 Jahre!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs