VENI DOMINE - Material Sanctuary
Mehr über Veni Domine
- Genre:
- Prog Doom Metal
- Label:
- Thunderload Records
- The Meeting
- Ecclesiastes
- Material Sanctuary
- Ritual Of The Sinner
- The Mass
- Behold The Signs
- Wrath Of The Lion
- Beyond The Doom
- Baroque Moderne
Zu der Zeit als ich noch CD's bei "Elpi" verkauft habe, konnte ich in alle alle möglichen Neuerscheinungen reinhören und bin dabei auf so einige Schätzchen gestossen, die ich unter normalen Umständen wahrscheinlich nicht kennengelernt hätte. Eine besondere Perle unter diesen Entdeckungen ist "Material Sanctuary". Das Album wurde Mitte der Neunziger veröffentlicht und schon damals in Szenekreisen abgefeiert. Leider hat es aber nie die Aufmerksamkeit erfahren, die ihm zusteht, obwohl es sich meiner Ansicht nach um eine der besten Doom Metal Alben überhaupt handelt.
Die Schweden VENI DOMINE zelebrieren auf ihrem Zweitwerk sehr langsamen, aber von einer Menge ultra schweren Riffs durchsetzten, Heavy Metal. Wunderschöne Melodien eingebettet in Doom Metal-Epen, welche durch progressive Songstrukturen immer interessant bleiben, umschmeicheln das Ohr des geneigten Hörers. Die Atmosphäre ist teils erhaben, teils düster und bedient sich verschiedenster Stilmittel aus dem Heavy-, Gothic-und sogar Black Metalbereich. Letzteres bezieht sich jedoch nur auf die Keyboardsounds, da VENI DOMINE mit der Schwarzwurzelszene eher wenig zu tun haben dürften. Dem Textkonzept nach orientieren sie sich am White Metal ohne jedoch missionarisch wirken zu wollen. Sie verweisen jedoch des öfteren auf spirituelle Lösungsmöglichkeiten von in ihren Texten angesprochenen Problemen ("Material Sanctuary").
Handwerklich und kompositorisch agiert man auf höchstem Niveau und schon die ersten Klänge des Openers, bei dem ein Keyboardthema in fettes Gitarrenriffing übergeht, worauf ein in lateinischer Sprache singender Chor in "Carmina Burana"-Manier auftrumpft, zeigen die musikalische Reiseroute an. Sänger Fredrik Ohlson erinnert mich an einen stimmlichen Zwillingsbruder von Geoff Tate, ohne jedoch dabei aufgesetzt zu wirken. Er schafft es immer wieder die intensive Stimmung der Songs durch seinen emotionalen Gesang zu verstärken. Unterstützung erhält er dabei von verschiedenen Männer-und Frauenchören ("The Meeting", "Wrath Of The Lion") die immer wieder geschickt eingesetzt werden. Gitarrist Torbjörn Weinesjö schüttelt massenweise tonnenschwere Riffs aus dem Ärmel und brilliert zudem mit einigen eindrucksvollen Soli ("Ecclesiastes"). Schlagzeug und Bass drücken mächtig, sowie überhaupt die gesammte Produktion über einen äusserst fetten Sound verfügt.
Leute die auf (alte)QUEENSRYCHE und CANDLEMASS stehen sollten sich schleunigst "Material Sanctuary" zu legen.
Anspieltipps: The Meeting, Material Sanctuary, Behold The Sings, Beyond The Doom
- Redakteur:
- Georg Palm