VENUS'S DELIGHT - OIP (Oblivion: Intimate Portraits)
Mehr über Venus's Delight
- Genre:
- Progressive Rock / Indie
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Neon Tetra Music
- Release:
- 27.10.2017
- Flower
- E For Empathy
- Amygdala
- White Morning
- Kindflow
- Black Window
- From Ash To Sand
- Far Away
- OIP
Schwieriger Prog-Brocken mit fesselndem Finish
Allessandro Gregori ist offenkundig ein Verfechter des verträumten Prog-Sounds von VAN DR GRAAF GENERATOR. Blickt man auf den Output, den der italienische Multiinstrumentalist auf dem Debüt seines neuen Projekts VENUS'S DELIGHT verweigt hat, erkennt man zahlreiche Parallelen, die darüber hinaus aber auch noch von melancholischem Indie-Sound im Stile von RADIOHEAD geprägt werden. Und wenn man etwas weiter zurückschaut und zumindest die atmosphärischen, nachdenklichen und doch anständig verproggten Arrangements in Betracht zieht, wird man irgendwann auch bei PINK FLOYD und KING CRIMSON landen, wenn es darum geht, die Einflüsse von "OIP (Oblivion: Intimate Portraits) genauer zu filtern - und es gibt sicherlich schlechtere Referenzen als diejenigen, mit denen sich VENUS'S DELIGHT hier schmücken kann.
Trotzdem verweigert der italienische Songwriter seinem Publikum zunächst einmal konsequent den Zutritt in seine musikalische Welt; die neun Kompositionen gehen unkonventionelle Wege im Bezug auf die vielen emotionalen Strömungen, die hier verankert sind, träumen sich immer wieder in neue Sphären hinweg und bleiben am Ende doch ihrem introvertierten Naturell treu, das sich als roter Faden durch ein sehr sperriges, schwieriges Werk zieht. Angenehm fällt derweil auf, dass VENUS'S DELIGHT sich keiner pathetischen Elemente bedient oder gar dem Kitsch verfällt. Mastermind Gregori hält die Zügel fest in der Hand, gibt sich gerne minimalistisch und schafft es ganz nebenbei, mit simplen Loops und feinen Piano-Sounds Stimmungskurven zu kreieren, die den Hörer an diese Platte fesseln - schlicht und einfach weil man zu ihrem Kern durchdringen möchte.
Sicher: "OIP (Oblivion: Intimate Portraits)" ist gewissermaßen auch eine Geduldsprobe, aber eine durchaus lohnenswerte. Das erste Album des südeuropäischen Musikers hat seine Momente, vielleicht auch noch ein paar kleine Baustellen, ist in sich aber ein würdiger Tribut an die oben genannten Combos - ohne es wahrscheinlich sein zu wollen.
Anspieltipps: Amygdala, Black Window
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes