VERACRASH - 11:11
Mehr über Veracrash
- Genre:
- Stoner Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Go Down/New Music Distribution
- Release:
- 12.06.2009
- Spoon
- Miseducation
- Beyond The Grave
- Jeeza
- Santa Sangre
- Perceptive Collage
- Broken Teeth, Golden Mouth
- Russian Roulette
- Snakes For Breakfast
Staubiger Überraschungsstiefel aus Italien unter verstärktem Suchtverdacht. Für den Hörer!
Im Weltnetz sind gerade wieder - zum frei-legalen Download natürlich – mehrere Überblicksammlungen italienischer Rock- und Psychedelik- Bands erhältlich. Dort hineinzuschniefen lohnt sich wahrhaftig. Und auch Go Down Records-Bands wie PATER NEMBRODT oder EL THULE mischen dort mit. Ein Riesenpotential wird hier vorgeführt. Zeigt es doch so schön an, was da unten im geographischen Süden so für Pfunde in den Bäumen hängen.
Die Milanesen VERACRASH sind eine weitere Verpflichtung dieses wichtigen Labels. Leicht verspielt und doch Lust auf derbe Gitarre, ein teilweise überzarter Gesang an der Grenze zum Hauch, strikte Liedstrukturen von Sekunde eins bis zweitausendsechzehn. Die halbe Stunde hier ist ein Achtungszeichen eines sehr talentierten Zusammenspiels. Der zurückgenommene Gesang nimmt den fordernden Melodieläufen der Gitarren nicht die Luft, eher scheint er selbst wie ein Bogen über die trüb gemixten Saiten zu streichen. Ein Effekt, der sich eingräbt und einen durchgehend in der Platte hält. Jedes Stückchen hier ist eine Entdeckung und mit jedem weiteren Durchlauf festigt sich der Eindruck, hier die italienische Entdeckung des Jahres vor sich zu haben. Nachdem die beiden Vorgänger ruppig durch die Hörer rauchen, kann 'Jeeza' durch eine zurückgehaltene Spannung kurz vor dem Ausbruch auch die Fraktion der Dröhnköppe sehr für sich einnehmen. 'Santa Sangre' besteht auf jeder Festivalbühne, im Radio und auf der Tanzfläche imaginärer haarigen Feierlichkeiten wegen der durchkomponierten Vollendung bis zum Schluss.
Für 'Russian Roulette’ gilt dasselbe, wobei sich hier auch auf hitträchtigem Niveau bewegt wird. Die fast logischen Konsequenzen einer solchen Offenbarung sind die Fragen nach den Referenzen – welche zwar deutlich erscheinen, aber hier nicht behandelt werden wollen.
Was etwas enttäuscht, ist die kurze Spielzeit dieses superben Debüts, aber wie uns hier wie im Vorbeigehen dieser frische Knochen hingeworfen wird, steigert das auch die Spannung, weiteres von den samtenen Lombarden zu hören. 'Snakes For Breakfast' zum Beispiel nimmt sich wieder die Zeit, sich zu einem feinsinnigen Fünfminüter hochzusteigern.
Go Down Records hat also wieder was zu bieten. Das Label mausert sich zu einem lesezeichen-gespickten Wochenbesuch am Heimrechner. VERACRASH ist eines der Hauptargumente dafür.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben