VERGE - From Now On ...
Mehr über Verge
- Genre:
- Crossover / Nu Metal
- Label:
- Eigenverlag
- Release:
- 01.02.2008
- Torn Into
- Lie
- Hold
- Pulling Me Under
- Voices
- Broken Ladder
Aus Nürnberg kommen nicht nur Lebkuchen und Bratwürstchen, sondern auch Musik. Zum Beispiel fünf fränggische Jungs mit zwei Gitarren, Bass, Drums und zwei Sängern namens VERGE. Ja, wer jetzt mitgezählt hat, dem fällt hier was auf! Der Drummer singt auch. Die Jungs präsentieren ihr Debütalbum mit dem Namen "From Now On ..." mit sechs Tracks und einer Gesamtspiellänge von 28 Minuten. Ihr Mix aus Nu-Rock- und Metalelementen erinnert an einigen Stellen leicht an die ersten Alben der Großmeister LINKIN PARK, sind dabei jedoch deutlicher ruhiger. Ein kleines bißchen fehlt mir ab und an zwar der Druck hinter den Tracks, das ist dann aber wohl der Nu Rock im Gegensatz zum Nu Metal.
Opener und genretypischer Earcatcher des Albums ist 'Torn Into'. Hier mischen sich die Elemente aus Nu- und Gitarrenrock mit einem treibenden Bass- und Drumfundament und den beiden Sängern. Vor allem der Amerikaner Doug Boyd zeigt hierbei eine gute Stimme, die man teilweise von alten Hasen im Musikgeschäft so nicht zu hören bekommt. Das Zusammenspiel mit Co-Sänger und Drummer Christof Stellwang funktioniert reibungslos. Und technisch kann man der restlichen Band – Dirk Gooding und André Heßler (g) und Steffen Manske (b) - sowieso absolut nichts vorwerfen. Alles sehr sauber gespielt und mit erkennbarem Engagement verfolgt. Diesen Eindruck unterstreicht auch die Abmischung der Platte, die einwandfrei ist und mit anderen Tonträgern namhafter Acts konkurrieren kann.
Der zweite Referenzsong der Band findet sich an fünfter Stelle. 'Voices' besticht durch eine geslapte Bassline, die offenhörbar dem Funk angehört, über die eine reinrassige Rockgitarre gelegt wurde. Das klingt vielschichtiger als der Rest der Platte, frisch und nach einer Mischung mit Zukunft. Mein Favorit also und im Miteinander aus Funk/Jazz und Rock/Metal das, was ich von VERGE gerne wieder hören würde. Denn hier beweisen sie, dass sie Ideen und den Mut zum Eigenen haben und teschnisch sowie musikalisch offenbar mehr als nur ein Genre beherrschen.
Die restlichen vier Songs der Platte wirken neben diesen beiden Tracks, die einfach deutlich herausragen, schwächer als sie eigentlich sind. Denn alles andere als schlecht, hat man doch solches schon (zu?) oft gehört. Hier hoffe ich bei folgenden Platten auf mehr.
Fazit: VERGE überzeugt mich, wenn auch mehr durch solide Technik, Spielspaß und sauberem Klang als durch bahnbrechend innovatives Songwriting. Dass sie das aber auch können, beweisen sie trotzdem an mancher Stelle auf "From Now On ...". Ein durch und durch taugliches Debut und "From nun an ..." erwarte ich gespannt auf weiteres Material von dieser Band.
Anspieltipps: Torn Into, Voices
- Redakteur:
- Christoph Maser