VERHEERER - Monolith
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2019
Mehr über Verheerer
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Vendetta Records
- Release:
- 04.10.2019
- Intro
- Monolith
- He Who Sowed the Poisoned Seeds
- The Fatalist
- The Eskapist
- He Shall Reap a Thousandfold
- Serpent Grave
- Theios Aner & Irrisio
Ein schwarzmetallischer Monolith aus deutschen Landen.
Das Phänomen VERHEERER aus Flensburg wird immer größer. Die nur unter Kürzeln auftretenden Individuen sind mit drei neuen Musikern zurück und bieten uns mit "Monolith" das zweite volle Album. Schon der Vorgänger "Maltrér" hatte mich ziemlich begeistert. Auch das neue Album kann mit einem sehr ansprechenden Artwork begeistern. Es stammt wohl von Misanthropic Art. Dies habe ich nicht aus dem Promosheet sondern über Google erfahren. Denn leider lagen quasi keine Informationen zur Band bei, ich weiß weiter fast nichts über die Jungs, und das, obwohl sie mittlerweile einen Plattenvertrag haben.
Geboten wird weiter epischer, bösartiger Black Metal. Dabei denke ich mehr als nur ein Mal an die Polen MGLA, deren neues Album ähnlich klirrendes Riffing bietet. Die Gesänge bei VERHEERER sind aber deutlich verständlicher, ohne jemals lieb zu klingen. Die Gitarrenmelodien sind melodisch, aber auch mit norwegischen Anklängen gespickt, ohne je die Disharmonie von MAYHEM oder ähnlichen Kollegen zu erreichen. Der Titelsong ist insgesamt klar polnisch orientiert, 'He Who Sowed The Poisoned Seed' ist dagegen etwas stampfiger und erinnert mich vom Riffing an den traditionellen Metal der Achtziger Jahre. Auch dieser Track profitiert wieder vom kraftvollen, aber sehr verständlichen Gesang. 'The Fatalist' ist im Gitarrenklang wieder deutlich von polnischen Vorbildern beeinflusst. Neben MGLA denke ich hier auch an KRIEGSMASCHINE. Zudem ist der Sound dem der Kanadier FORTERESSE nicht ganz unähnlich. Auch der Drumsound ('The Eskapist') ist klar polnisch geprägt, aber das ist natürlich kein grundsätzlicher Nachteil. Vom Songwriting her ist alles im grünen Bereich, die Band klingt nie wie eine Copy-Truppe, dafür ist das Material auch zu stark. Aber trotzdem bilde ich mir zumindest ein, dass das Vorgängermaterial nicht ganz so polnisch beeinflusst schien. Oder ich habe die letzten Wochen einfach zu viel MGLA gehört.
Die Songs sind insgesamt recht lang, variieren dabei aber nicht allzu stark vom Tempo. Trotzdem kommt keine Langeweile auf, denn durch den druckvollen (aber nie zu fetten) Sound, die Gitarrenharmonien, das präzise und sehr präsente Drumming und die klaren, sehr aggressiven Gesänge sind die Tracks immer intensiv und reißen mit. All das begeistert bei 'He Shall Reap A Thousandfold'. Der ruhige Einstieg bei 'Serpent Grave' erinnert mich ganz leicht an CULTES DES GHOULES, auch die gesprochenen und gekeiften Passagen stechen hier etwas heraus. Der Abschlusstrack 'Theios Aner & Irrisio' wartet dann mit wahnsinnigen Harmonien auf uns setzt einem starken Album schon die Krone auf.
Insgesamt bin ich wieder sehr angetan von diesem kalten Wutklumpen. Der Name des Albums ist Programm, hier wird Bösartigkeit gespien. Mir fehlen nach den ersten Durchläufen noch die absoluten Hits - ich kann mir gut vorstellen, dass nach zehn Durchläufen hier noch ein halber oder ganzer Punkt mehr zu finden wäre. Aber klar gehört diese Scheibe zu den stärksten schwarzmetallischen Veröffentlichungen dieses Jahres. Ich werde sie mir sicher ins Regal stellen und empfehle euch, das auch zu tun.
Anspieltipps: Monolith, The Fatalist.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer