VERSION EIGHT - I Am The Sea
Mehr über Version Eight
- Genre:
- Metalcore / Dubstep / Djent
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 04.06.2019
- Crimson (feat. Lee Mckinney)
- Mountainous
- Stardust
- Undercurrent
- Rapid Shadows (feat. Spencer Charnas)
- The Glass Heart
- Darker Dreams
- Through the Veil
- I Am the Sea
- The Curse of Time
- To Mend Her Broken Dreams
- Awaken (feat. Lee Mckinney)
- Sacred Wings
Poppiger Metalcore mit latenter Dubstep-Schlagseite
Ob der Bandname VERSION EIGHT nun implizieren soll, dass sich hinter "I Am The Sea" die insgesamt achte Inkarnation des Soloprojektes von Brett Larson verbirgt, ist nicht ganz klar. Auf jeden Fall hat der aus Minnesota stammende Multi-Instrumentalist über eine ganze Dekade hinweg am Sound seines Ein-Mann-Projekts gefeilt und dabei seine Erfahrungen aus den verschiedensten Musikrichtungen einfließen lassen. So seien laut eigener Aussage insgesamt 600 Songs entstanden, an denen Larson minutiös im heimischen Studio gearbeitet hat, bevor er nun die dreizehn besten Tracks für das hier vorliegende Debütalbum zusammengefasst hat.
Musikalisch bekommt der Hörer dabei im Kern sehr modern angehauchten Metalcore geboten, der sich auch vor einer gehörigen Pop-Schlagseite nicht scheut und oftmals auch im Dubstep oder ähnlich elektronisch angehauchten Genres wildert. So donnert auch bereits der Opener 'Crimson', für den sich Larson die Unterstützung von BORN OF OSIRIS-Gitarrero Lee McKinney sichern konnte, mit mächtigen Riffs, massiver Double-Bass und tonnenschweren Breakdowns aus den Boxen, ohne dabei auf eine gehörige Protion Eingangigkeit zu verzichten. Gleichzeitig demonstriert die Eröffnungsnummer aber auch direkt die größte Achillesferse des Materials, die überraschenderweise bei der Produktion des Albums zu finden ist. Hier übertreibt es der Amerikaner nämlich oftmals maßlos mit den elektronischen Spielereien, lässt regelmäßig in bester Dubstep-Manier Stotter-Effekte vom Stapel und rückt insgesamt insbesondere die Gitarren zu weit in den Hintergrund, was den einzelnen Kompositonen viel Dynamik und Druck raubt. Nicht selten mutet die Platte daher eher wie eine Remix-Scheibe an, was sich auf Dauer doch als recht nervig herausstellt.
Da trifft es sich leider nicht so gut, dass auch das Songwriting auf "I Am The Sea" noch nicht restlos überzeugen kann. Zwar gelingt es Larson immer wieder, ordentliche Hooklines aus dem Ärmel zu zaubern und auch die Gitarren-Soli können immer wieder einzelne Glanzpunkte setzen, trotzdem kommt die Platte in ihrer Gesamtheit zu farblos und gleichförmig daher. Immer wieder etappe ich mich beim Genuss des Silberlings dabei, wie ich mich frage, ob ich den gerade laufenden Track nicht eben erst gehört habe. Für die Eigenständigkeit der einzelnen Kompositionen spricht das nicht gerade, weswegen wirklich herausstechende Highlights wie 'The Glass Heart' oder der bereits erwähnte Opener 'Crimson' auch eher rar gesät sind.
Ein schlechtes Album ist "I Am The Sea" dadurch natürlich noch lange nicht, dafür ist Brett Larson ein viel zu guter Musiker und Produzent. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass der Amerikaner vielleicht doch zu lange über den dreizehn Tracks im heimischen Studio gebrütet hat und am Ende vielleicht etwas zu viele Ecken und Kanten herausgebügelt hat. In der aktuellen Form ist der Silberling jedenfalls nur etwas für eingefleischte Metalcore-Fans, die sich mit der latenten Pop-Schlagseite anfreunden können. Wer allerdings energetischen und kantigen Metal hören möchte, der ist bei VERSION EIGHT aktuell an der falschen Adresse.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs