VERT - Accepting Denial
Mehr über Vert
- Genre:
- Rock/Metal
- Label:
- Casket Music
- Release:
- 26.03.2007
- Echo
- Accepting Denial
- Reducer (Seep)
- Feeling
- Chasing The Spark
- AScream Of Independence
- Room For One More
- My Desolation
- Skin
- Whisper
In die klassische Metal-Ecke sind VERT mit ihrem Erstlingswerk "Accepting Denial" sicher nicht zu drücken. Vielmehr produzieren sie schon eingängig melodischen Rock, der zunächst an vergangene Discobesuche der 90er erinnert. Aber das muss ja kein Nachteil sein. Und so lasse man sich denn auf die zehn Songs umfassende Scheibe einmal näher ein und entdecke beim zweiten Hinhören dann doch die harten Klänge, die VERT in Verbindung mit dem Metal bringen. Und ich entdecke auch zunehmend die Moderne in den vorgelegten Nummern, die die Erkenntnis reifen lässt, dass es sich hier um ein ziemlich vielschichtiges Album handelt.
Losgehen tut's aber erst einmal mit 'Echo', einem rockigen Song im Midtempo, der ein bisschen nach BAD RELIGION klingt. Irgendwie. 'Accepting Denial', der gleichnamige Song zum Albumtitel, schwingt den Hörer dann schon auf einen unregelmäßigen sperrigen Rhythmus ein, der fast ein bisschen an zeitgenössische Nu-Metal-Combos erinnert. Shouter Steve Braund, der so brav begonnen hat, zeigt hier erstmals, dass er neben cleanen Vocals auch kräftig growlen kann. Im weiteren Verlauf der Scheibe gibt er von dieser Fähigkeit noch andere Kostproben. Doch zunächst wird es mit 'Reducer (Seep)' erst noch mal harmonischer, aber dennoch temporeich, bevor auch dieser Song sich wieder zu einem gesangstechnischen Brüller entwickelt. Rhythmisch zeichnet sich das Stück durch eine muntere, fast punkige Attitüde aus. Das gibt es hier also auch. Ganz anders beginnt Track vier mit dem Titel 'Feeling', das zunächst mit einigen Takten Piano eine ruhige Stimmung erzeugt, bevor sich mit Hinzukommen von Gesang und Drums das Tempo kräftig steigert. Ein paar sich wie ein Refrain stets wiederholende Zupfer auf der Gitarre lassen dabei immer wieder die verhaltene Anfangsstimmung durchschimmern. Ein geschicktes Arrangement. Eher balladenhaft beginnt auch 'Chasing The Spark', zeichnet sich dann aber durch fast explosionsartige übereinander geschichtete Vocals, begleitet von fetten Gitarrenklängen aus. Der Wechsel von langsamem zu schnellem Tempo macht auch hier den Reiz des Songs aus.
Überhaupt ist wohl ein Merkmal der Arbeit von VERT, dass sie sich durch einen dynamischen Tempowechsel auszeichnen, der der Musik eine Menge Abwechslung verleiht. Auch die Kombination aus harmonischen cleanen Gesangsparts und daraus hervorbrechenden emotionalisierenden Schreien, verleiht dem Werk Lebendigkeit. In dieser Weise wird auch Stück sechs, 'A Scream For Independence' präsentiert, das angetrieben von einigen groben Basslinien zu Beginn nochmals ordentlich unter die Haut geht. Erwähnt werden soll noch das drittletzte Stück des Langeisens mit dem Titel 'My Desolation', welches mit seinem zu großen Teilen von der Akustikgitarre begleiteten Arrangement gänzlich aus der Reihe tanzt. Fast schon folkig würde es klingen, wenn dann nicht doch noch mal die E-Saiten aufgezogen würden und dem ganzen den gewohnten Druck verliehen.
Insgesamt haben die britischen VERT ein überzeugendes Album, übrigens auch in guter Klangqualität abgeliefert. Sicher sind ihre Kompositionen nicht überaus innovativ, zeichnen sich aber durch ansprechende Melodieführung und immer wieder wechselndes Tempo aus, so dass keine Langeweile entsteht. Und welch unterschiedliche Stile VERT in ihren Songs verwerten, verblüfft nebenbei.
Anspieltipps: Accepting Denial, A Scream For Independence, My Desolation
- Redakteur:
- Erika Becker