VERY END, THE - Turn Off The World
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2012
Mehr über Very End, The
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Steamhammer / SPV
- Release:
- 23.11.2012
- Splinters
- Iron Sky
- Infidel
- The Black Fix
- Maelstrom Calling
- Sixes And Nines
- The Last Mile
- Dreadnought
- Gravity
- Orphans Of Emptiness
- To Feed And Hope
Heftiger, aber melodischer Thrash aus Deutschland!
Eins, zwei, drei, vier, jetzt gibt's auf die Fresse hier! Jawoll! THE VERY END schicken mit "Turn Off The World" einen fetten Brocken in die Umlaufbahn. Harte Thrash-Core-Vocals, high speed drumming, erbarmungslose Riffs und dazu nachvollziehbare Melodien. So mag ich das, und der Opener 'Splinters' ist definitiv ein schwer verdaulicher, harter Brocken, der einfach den Kopf zum Nicken bringt.
Das dritte Album der Westdeutschen ist in jedem Fall mal ein solcher für die unromantischen Stunden, selbst wenn gelegentlich das Tempo und die Härte rausgenommen werden wie im Mittelteil von 'Iron Sky'. Was besonders auffällt ist, dass Björn Goosses Gesang, den ich schon von den großartigen NIGHT IN GALES-Scheiben schätze, noch einmal verbessert klingt. Und im Vergleich zu den früheren THE VERY END-Alben wurden die versatilen Shouts jetzt sogar vermehrt mit clean vocals angereichert, die zum Beispiel den Song 'Maelstrom Calling' veredeln, der taktisch klug in der Mitte des Albums platziert wurde und jeden Anflug von potentieller Monotonie zerschlägt, und diese Vocals machen "Turn Off The World" abwechslungsreicher. In diesem Zusammenhang muss ich auch tatsächlich sagen, dass der Gastauftritt von ENTOMBED-Sänger Petrov in dem Song 'The Black Fix' zwar eine zusätzliche Klangfarbe in den Gesang integriert, aber mir eigentlich Björns Thrash-Organ besser gefällt als diese Death-Growls. In diesem Zusammenhang sei auch noch der letzte Song erwähnt 'To Feed On Hope', in dem das gesangliche Wechselspiel mit einer abwechslungsreichen und besonders eindringlichen Komposition vorzüglich kombiniert wird.
Falls jemand mit der Band noch nicht vertraut ist, würde ich sie als Mischung aus NIGHT IN GALES zu Zeiten des "Necrodynamic"-Albums, DEW-SCENTED und FUNERAL FOR A FRIEND oder ALEXISONFIRE beschreiben. Und ja: das geht.
Was mir noch ein wenig fehlt, sind die ganz großen Ohrwürmer. An einigen Stellen blickt auch das selbstgewählte Genre als Grundlage zu stark durch und die Band vermag nur stilentsprechende Tracks zu präsentieren, wie beispielsweise in 'Sixes And Nines'. Das ist zwar nicht schlecht, aber verglichen mit einigen anderen Killertracks wie dem genannten Opener oder dem mit fantastischen Gitarren-Leads versehene 'Gravity' und 'The Last Mile' doch weniger, als die Band offensichtlich im Stande ist zu bieten. Aber selbst ohne einen Überhit ist "Turn Off The World" wirklich klasse geworden und sollte zumindest auf dem "Reinhören"-Zettel notiert werden. Und nach dem ersten Genuss von 'Splinter' und 'To Feed On Hope' nehmt ihr das Ding bestimmt mit. Von THE VERY END erwarte ich noch Großes!
Mehr zu diesem Album:
Soundcheck 11 / 2012
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger