VESPERIAN SORROW - Awaken The Greylight
Mehr über Vesperian Sorrow
- Genre:
- Symphonic Metal / Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Black Lion Records
- Release:
- 26.04.2024
- As The Pillars Were Raised
- Antediluvian - Proceeding The Unshaping
- An Epistle To The Prime Vivified
- Traverse The Vorthonian Passage
- A Dire Flight For The Black Fragment
- Seek The Last Priestess Of Tyyk
- They Beheld The Chainbreaker's Crowning Defiance
- Who Dwells Whithin The Blight Moon
- The Excillion Ontogenesis
- Awaken The Greylight
Ein absolutes Highlight in der bewegten Karriere dieser Band.
Auf VESPERIAN SORROW bin ich vor mehr als zwei Dekaden erstmalig im niederländischen Aardschock-Megazin aufmerksam geworden, bei denen die ersten Platten der melodischen Black-Metal-Combo aus Austin, Texas richtig gut bewertet wurden. Beim letzten großen Dynamo Open Air 1999 ist mir auch ein Sampler in die Hand gerutscht, der die Truppe allerdings als nicht sonderlich spektakuläre Band entlarvte, die dem damaligen Konsens im melodischen finsteren Metal ohne viele eigenständige Anteile folgte.
Ein Vierteljahrhundert später ist die Truppe immer noch aktiv, hat zwar phasenweise sehr lange Pausen zwischen den einzelnen Releases eingelegt, sich aber seither enorm weiterentwickelt. Nachzuhören ist der Quantensprung vom ersten bis zum aktuellen Werk auf "Awaken The Greywolf", einer Scheibe, die sich immer noch sehr stark am bombastischen Schwarzmetall der späten 90er orientiert, mit seinen progressiven Twists und seinem angenehmen, weil nicht zu opulenten, symphonischen Unterbau aber durchaus überzeugen kann.
Die ersten Berührungsängste nimmt die zuletzt nahezu völlig neu formierte Combo ihren Hörern schon in den Anfangsminuten, die wohl gleich auch die spektakulärsten Passagen von "Awaken The Greywolf" aufzeigen. 'As The Pillars Were Raised' schlägt die Brücke von symphonischem, melodischem Heavy Metal über vereinzelte Todesblei-Elemente, bis hin zu neoklassischen Zutaten, die für eine recht wilde Einstiegsfahrt sorgen, die qualitativen Optionen von VESPERIAN SORROW aber schon ganzheitlich auf den Punkt bringen. Das theatralisch ausstaffierte 'Traverse The Vorthonian Passage' und das recht flotte 'Antediluvian - Proceeding The Unshaping' knüpfen an die eher experimentelle Haltung an und sorgen in der ersten Hälfte des neuen Albums für eine sehr vielschichtig aufgeladene Prog-Metal-Show, deren stete Ergebnisoffenheit auch die eine oder andere Überraschung generiert.
Im späteren Verlauf kann die Band dieses extrem hohe Niveau zwar zumindest in kreativer Hinsicht nicht mehr halten, doch heroische Tracks wie 'Seek The Last Priestess Of Tyyk', 'Who Dwells Within The Blight Moon' und das packende Titelstück sorgen anderweitig für Begeisterung und sollten auch für einen livehaftigen Triumphzug genau die passenden Argumente bereithalten. Das sechste Album seit der Bandgründung 1997 ist sicherlich ein positiver Aufreger und insofern eine Überraschung, weil VESPERIAN SORROW in den Anfangstagen definitiv noch nicht zu jenen Acts gehörte, die man auf keinen Fall verpassen sollte. Da zeigt sich mal wieder, welche Effekte Konsequenz und Beharrlichkeit haben, wenn es drauf ankommt!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes