VESTINDIEN - Null
Mehr über Vestindien
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Dark Essence / Plastic Head
- Release:
- 12.02.2021
- Mot Dag
- Beerenberg
- Meldrøye
- Null
- Ormegard
- Ned
- Øst For Sol
Ein eigenständiges farbfroh-graues Album.
VESTINDIEN ist eine Band aus Norwegen, die sich 2009 zunächst dem Hardcore verschieben hatte. Eine EP, anschließende Bandpause und knappe zehn Jahre später ist das Quartett wieder auf der Bildfläche erschienen. Support-Gigs für TAAKE stehen auf der Habenseite, ansonsten weiß man nicht viel über die Truppe, die nun über Dark Essence Records debütiert.
Was man in der Theorie für eine mies produzierte Black'n'Roll-Angelegenheit halten könnte (Einflüsse aus Black Metal, Punk und Rock'n'Roll) entpuppt sich mit der Zeit als eigenständige, atmosphärische und völlig Routine-freie Scheibe. "Null" ist kummervoll, ohne DSBM zu sein. Verstörend, aber nicht abgedreht. Merklich beeinflusst vom Post Rock und mit ein paar Zehen im Hardcore verweilend, fräsen sich Songs wie das simpel-geniale 'Ormegard' fix ins Ohr. Selbst in diesem Graustufen-Kaleidoskop gelingt es dem Vierer, feine Nuancen herauszuarbeiten. Beide Gesangsvarianten (clean und Screams) passen im jeweiligen Augenblick zum kühl abgemischten Klang der Instrumente, was auch die größte Parallele zum Black Metal ist. Im Riffing schlägt sich die norwegische Tradition eher weniger nieder, dafür in kauziger Mentalität das Erbe CIRITH UNGOLs ('Beerenberg').
"Null" klingt so traurig wie das Intro der Black-Metal-Doku "Until The Light Takes Us" (von der isländischen Band MÚM) und verweist in den kurzweiligen 30 Minuten des Albums unzählige Male auf die musikalische Biografie, zitiert oder kopiert aber nicht. Wo man bei unbekannten Bands eigentlich noch etwas Namedropping gebrauchen könnte, fällt dieser Punkt bei VESTINDIEN aus. Gibt es Bands da draußen, die so klingen? Dann bitte her damit! Denn "Null" legt in meinem Player eine rasante Entwicklung hin.
Anspieltipps: Ormegard, Beerenberg
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Nils Macher