VEXILLUM - The Bivouac
Mehr über Vexillum
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Limb Music
- Release:
- 21.09.2012
- The Wanderer's Note
- Dethrone The Tyrant
- Dancing Goddess
- The Oak And Lady Flame
- The Hunt
- The Dream
- The Marketsquare Of Dooley
- The Way Behind The Hill
- Valhalla
- Letter From The Earth
- Megiddo
- The Last Inn
In längst ausgelatschten Fußstapfen.
Es ist jener Power-Metal, den HELLOWEEN mit ihrer "Keeper"-Ära populär machten und der aus deutschem Lande energiegeladener denn je klingt. Jener, der mit dezenteren Keyboard-Arrangements aufwartet, als man sie aus der skandinavischen Szene kennt. Jener, der auch aus anderen Ländern verzückt, aber für mich selten den Druck, die Power und diese gigantische Umsetzung aus unseren heimischen Gefilden innehat. GAMMA RAY, BLIND GUARDIAN oder auch die früheren EDGUY sind hier sicherlich als Referenz zu nennen. Hinzu gesellt sich auch ein kleiner, wohliger Nordic-Folk-Nebel, den neuerdings die Burschen von WINTERSTORM kredenzen. Man darf sich also ungefähr vorstellen, was hier mit VEXILLUM aus dem Land des Stiefels zu uns rüberschwappt. Es ist eben jener Speed-Power-Metal, den man bereits von RHAPSODY (OF FIRE), VISION DIVINE, HEIMDALL oder LABYRINTH kennt. Etwas gänzlich Neues bietet sich hier aber nicht. Im Grunde genommen ist "The Bivouac" gewohnt gute, aber selten wirklich drückend überzeugende Kost. Auch diesen Stücken fehlt es, trotz der gelungenen Ausgangsposition, am Ende am Zwingenden.
Versteht mich nicht falsch, ich selbst bin großer Anhänger dieser Sparte und vieles machen die Italiener hier richtig. Das dezente Keyboard sorgt für eine gewisse Atmosphäre, viele Stücke sind äußerst abwechslungsreich, machen Spaß und haben die passende Geschwindigkeit, um gar nicht erst mit dem Fußwippen aufzuhören. Darüber hinaus ist die Produktion amtlich und die gewöhnungsbedürftigen Gesangseinlagen des Frontshouters mit der Zeit auch nicht von schlechten Eltern.
'Dethrone the Tyrant', 'The Wandering Notes', 'The Hunt' und 'Valhalla' sind allesamt gelungene Stücke, könnten mit etwas mehr Druck und Effektivität auch zu Höherem berufen sein. Aber auch ruhige Momente, wie sie beispielsweise 'The Oak And Lady Flame' oder 'The Dream' demonstrieren, lassen den Finger fernab von der Skip-Taste. Man hat hier genügend Variabilität und Authentizität, Stichwort 'Dancing Goddess' oder 'Megiddo', bei denen man VEXILLUM auch eine gewisse, wohltuende Routine attestieren kann.
Doch warum hat es letztendlich doch nicht für mehr gereicht? Vielleicht liegt es am beinah unüberschaubaren Sumpf zahlreicher Veröffentlichungen, wodurch es mit der Zeit schwer wiegt, die Spreu vom Weizen zu trennen. Vielleicht ist es aber auch dieser letzte, entscheidende Kick, der vielen Songs einfach fehlt. Man hätte hier ein ums andere Mal ein wenig geradliniger und aggressiver agieren können. Denn auf knapp 70 Minuten gesehen, wirkt "The Bivouac" bisweilen etwas langatmig. Sei’s drum, VEXILLUM werden Freunden europäischen Kraftmetalls sicherlich das eine oder andere Lächeln entlocken können und auch zukünftig sicherlich so manch gute Scheibe veröffentlichen. Man sollte jedoch vorsichtig sein und versuchen, noch einige Schippen zusätzlich ins Feuer zu packen, um sich von der brodelnden und niemals schlafenden Masse absetzen zu können.
Anspieltipps: The Hunt, The Dream, Megiddo
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp