VICIOUS HEAD SOCIETY, THE - Extinction Level Event
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2021
Mehr über Vicious Head Society, The
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion (Just For Kicks)
- Release:
- 30.07.2021
- Extinction Level Event
- Solipsism
- The Signal
- Judgement
- Throes Of Despair
- YB138
- On A Silver Thread
- Absolution
- Hymns Of Creation
Die Welt darf nicht untergehen, ihr könntet das hier verpassen!
Ui, das ist ja morbide. Da wird uns doch von THE VICIOUS HEAD SOCIETY gleich ein Event prophezeit, dass zur Auslöschung führt. Auch das Cover ist entsprechend düster gehalten und könnte Jerry Bruckheimer zum nächsten "Armageddon" inspirieren. Doch beim Hören von "Extinction Level Event" kommt trotz des passenden lyrischen Konzepts nicht wirklich Weltuntergangsstimmung auf, denn ich habe hier eine echte Perle gefunden.
Hinter dieser Perle steckt vorrangig der Ire Graham Keane, der unter diesem Bandnamen bereits 2017 das Album "Abject Tomorrow" veröffentlicht hat. Graham schreibt alle Songs, Texte, spielt Gitarre, Bass und Keyboard und schaut man auf die Bandcamp-Seite von THE VICIOUS HEAD SOCIETY, ist dort auch nur ein Bild von ihm zu sehen. Verstärkung hat er sich aber auch geholt. Den Gesang übernimmt Nathan Maxx, für ein paar Growls wurde Andy Ennis dazugeholt, Pat Byrne unterstützt an den vier Saiten und Klemen Markelj drischt auf die Felle ein.
Und schon der instrumentale, zehnminütige Titeltrack dürfte den meisten Proggies ein lockeres Zunngenschnalzen entlocken. Zwar gibt es nicht überhörbare Einflüsse von DREAM THEATER oder dem LIQUID TENSION EXPERIMENT, aber mit welcher Selbstverständlichkeit hier musiziert, mit wie viel Raffinesse die Spannung über die zehn Minuten gehalten wird, das ist schon aller Ehren wert. In der Mitte des Werks ist mit 'YP138' noch ein zweites Instrumental, bei dem Keane mit geradezu halsbrecherischer Gitarrenarbeit glänzt.
Noch besser gefallen mir aber doch die Songs mit Gesang, weil Keane es versteht, in den Kompositionen Melodie und Komplexität miteinander zu verweben. Ein Beispiel aus dem Lehrbuch ist das ebenfalls zehnminütige 'Judgement', das mit wunderbaren Gesangsmelodien, passend eingegossenen Growls, verspielten Keys, einer herrlichen Violinenmelodie und feinen Breaks punktet. Man darf auch 'Absolution' anführen, das sogar ein paar dezente Djent-Ausflüge und erneut ein famoses Gitarrensolo beinhaltet. Da versteht man die Textzeile 'for all the times I fell down on my knees' fast schon als Hommage an den Song.
Da der Rest auf ähnlich hohem Niveau agiert, ist THE VICIOUS HEAD SOCIETY eigentlich eine Pflichtveranstaltung für alle Proggies, die nicht nur auf die neue DREAM THEATER warten, sondern auch ein Ohr auf A DYING PLANET oder HAKEN geworfen haben. Bärenstark.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk