VICTORIAN HALLS - Charlatan
Mehr über Victorian Halls
- Genre:
- Crossover
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Victory Records (Soulfood)
- Release:
- 19.08.2011
- Gilrs Kiss Girls
- Glass Depth Mood
- Burn Me Up Like A Wax-Kissed Letter
- A Crush Is A Crush
- Black Maria
- Upper East Side
- La Di Da
- Sugar Champagne
- It All Started In The Hall...
- Lucky 16
- Dear, This Is Desperate
- Martini Elegance
Bunte Alternative-Zirkus-Show mit großem Energiepotenzial.
Nach den ersten Tönen des neuen VICTORIAN HALLS-Albums "Charlatan" ist man geneigt, zu vermuten, dass Cindy Lauper sich auf ihre alten Tagen dem Punk Rock verschrieben hat. Die schrille Stimme, das wilde, manchmal fast ungestüme Setting und auch das verrückte Songwriting, treiben die von JANE'S ADDICTION-Mastermind Perry Farewell entdeckte Kapelle in eine herrlich schräge Richtung, die trotz des gelegentlich poppigen Sounds durchweg erfrischend klingt - und vor allem in der ersten Albumhälfte massiv begeistert. Zwar sind die feminin erscheinenden Vocals von der ersten bis zur letzten Sekunde gewöhnunsbedürftig, manchmal sogar überzogen schrill, doch der energetische Schub, den VICTORIAN HALLS in ihren Refrains als Ausgleich ins Rennen schicken, bügelt jedwede Skepsis hinweg und bringt die Band alsbald in die Nähe solch hervorragender Acts wie PARAMORE.
Gerade zu Beginn überrollen VICTORIAN HALLS ihre Hörerschaft mit wuchtigen Hymnen und feinen Singalongs, die am Beispiel von 'Girls Kiss Girls' und 'A Crush Is A Crush' auch gleich zu absoluten Hits avancieren. Und das Quartett legt nach: Sei es im hysterisch anmutenden 'Upper East Side' oder im dezent elektronischen 'Black Maria', dem vielleicht stärksten Song auf "Charlatan".
Doch mit wachsender Spieldauer zeigt sich, dass die Band hier und dort noch einige ausbaufähige Aspekte in sich verbirgt. Das Schema der unverhofften Eruption verliert sein Überraschungsmoment, so dass Songs wie 'Lucky 16' und 'Sugar Champagne' sich auf Dauer ein bisschen verbrauchen. Und mit dem rein elektronischen 'It All Started In The Hall...' werfen VICTIROAN HALLS ein Interludium ein, welches ziemlich abrupt den Saft aus der Platte nimmt.
Allerdings muss man dem Chicago-Vierer bescheinigen, auf "Charlatan" eine Menge Energie zu produzieren und über weite Strecken alle Ambitionen greifbar zu machen. Würde die Band nun noch ein bisschen mehr Abwechslung in die Sache bringen, darf man sicher sein, dass die Herrschaften in naher Zukunft in den Billboard-Charts Präsenz feiern!
Anspieltipps: Girls Kiss Girls, Black Maria, Burn Me Up Like A Wax-Kissed Letter
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes