VIENNA CIRCLE - Silhouette Moon
Mehr über Vienna Circle
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Audio Treehouse (Just For Kicks)
- Release:
- 31.05.2013
- Strangers
- Envy
- Dreams Presage
- Scarlet Dance
- Woven Wings
- Ballad Of Night
- Sea
- Eternity
- Together
- Departure
Hübsches Independent-Prog Konzeptalbum aus UK
Sanfte Klavierakkorde und fragile Gesangslinien eröffnen "Silhouette Moon". Traumwandlerisch ist der erste Eindruck, welchen man als Hörer des neuen Albums VIENNA CIRCLEs gewinnen kann. Das passt gut zum Konzept, denn wir haben hier ein Album über Vergänglichkeit, Existentialismus und Traumwelten vorliegen. Hinter dem wienerischen Zirkel stecken übrigens die beiden Brüder Jack und Paul, die nach eigenen Angaben in der englischen Provinz mit einer strengen Diät aus den BEATLES und DREAM THEATER groß geworden sind. Sympathischer können mir die beiden Burschen schonmal nicht werden.
Meine ersten Erkenntnisse bezüglich des Mondes haben sich im späteren Verlauf des Albums glücklicherweise bestätigt, was meint: das hier ist nicht das 84. Genre-Prog bzw. Retro-Prog Album, das mir dieses Jahr aufgetischt wird. Vielmehr scheinen die Brüder eine ganz genaue Vorstellung dessen zu haben, was hoffentlich zahlreich Eingang in die Musiksammlungen dieser Welt erhalten soll. Ausgehend von den zarten Klängen des Intros wird im weiteren Geschehen vieles vereinnahmt, was sich unter Progressive Rock subsumieren lässt. Mir haben es insbesondere die elegischen, von Bläsern unterstützten, Parts angetan, die immer wieder nach Entspannung verlangen.
Auf solche Assoziationen findet der VIENNA CIRCLE immer die passende Antwort. Classic-Rock-Anflüge blitzen auf, wenn ein supermelodischer Laid-Back-Refrain angestimmt wird oder man an den Synthie-Knöpfen dreht. Dominanter sind allerdings die Folk-Einflüsse, die in bester Manier von Flöte, Gitarre und Percussion zelebriert werden. Und zwar äußerst geschmackvoll und mit dem Geiste britischer Prog-Ikonen der 70er.
Ihrem Anspruch, ein auf Albumlänge homogenes Stück Musik zu produzieren, werden Jack und Paul Davis gerecht. Passend für das Genre wird es gerne mal ausschweifend, rockig, aber nie zu verspielt. "Silhouette Moon" kann sich sehen lassen, keine Frage. Einen halben Punkt Abzug gibt es für das fehlende Booklet. Mal ehrlich: man veröffentlicht doch kein Konzeptalbum im schicken Digipack mit Bonus-DVD (enthält u.a. ein Making Of) und verschweigt die Lyrics. Absicht? Labelentscheidung aus Kostengründen? Ich weiß es nicht, aber das ist wirklich schade! Besonders bei einer Platte, die ganz explizit als Ganzes wahrgenommen und goutiert werden soll.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher