VIGIL - ...And The Void Stared Back
Mehr über Vigil
- Genre:
- Doom Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 29.03.2024
- Descend To Extinction
- Words Of A Dying Man
- Erosion Of The Soul
- Convulsive Ways From A Way Beyond
Unauffälliges Death/Doom-Debüt, dem der Mangel an Risikobereitschaft in die Quere kommt.
Über die US-Doomster von VIGIL ist nicht allzu viel bekannt. Lediglich der Umstand, dass "...And The Void Stared Back" bereits im letzten Jahr in Eigenregie veröffentlicht wurde und man sich aus der Asche der Vorgängertruppe ONERA rekrutiert hat, steht in den Büchern - ansonsten müssen die Klänge des Debütalbums für sich sprechen.
Und hier zeigt sich VIGL eingangs wirklich verheißungsvoll. Zwar ist der Mix aus Death Metal und Doom in den verschleppten Passagen nicht auf Weltklasse-Niveau, doch die Art und Weise, wie die Amis in 'Descend To Extinction' epische Gesänge mit der rauen Kante in Kontrast stellen, hat auf alle Fälle ihren Reiz. Leider betritt die Band diesen Kurs nur vorübergehend und steigt in den übrigen drei Stücken wieder auf die altbewährte Formel um, soll heißen: Tiefe Growls treffen auf ebenso tiefe Bässe und werden mit atmosphärischem, aber eben nicht sonderlich mitreißendem Doom kombiniert - und das ist es dann eigentlich auch schon.
Fraglich ist, warum sich VIGIL letztendlich doch sehr stark in die Grenzen des Genres einpressen lässt. Die Band hat nur zeitweise den Mut, ihre Eigenständigkeit zu polieren, und das ist insofern schade, da der wirklich starke Opener aufzeigt, was alles möglich wäre, wenn man sich ein wenig von den vorgegebenen Fesseln löst. Dies bedeutet nicht, dass Nummern wie 'Words Of A Dying Man' oder 'Erosion Of The Soul' zwingend schlecht sind, doch im Großen und Ganzen scheinen sie eher einer sicherheitsbedürftigen Routine zu entspringen, in denen die ganz große Leidenschaft nicht wirklich durchschimmert.
Es ist ein Auftakt, ein erstes Album (wobei das bei einer Spielzeit von knapp 30 Minuten auch nicht ganz stimmt), an dem sich die Band wird messen lassen müssen. Für den Augenblick sollte es allerdings noch nicht reichen, um sich in der Death/Doom-Szene in Position zu bringen. Die Gitarren sind zwar ein bis dato noch unerwähnter Faktor, der die nötige Stimmungslage kreiert. Aber beim Songwriting sind es am Ende Standards, die nur bedingt vom Hocker reißen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes