VIGILIA SEPTIMA - While We Sleep
Mehr über Vigilia Septima
- Genre:
- Athmospheric Doom
- Label:
- Cxxtbxxcher Records
- 13:33
- Two
- Coma Spirals
- Ashes
Dass die ansonsten eher für todesmetallischen Lärm bekannten Hauptstädter auch zu leisen, schwermütigen Tönen fähig sind, haben VIGILIA SEPTIMA bereits mit ihrem 2006 erschienen Demo "Drowning" bewiesen. Allerdings bezieht sich leise" beim Nachfolger "While We Sleep" nicht nur auf den Athmospheric Doom des Quintetts, sondern auch auf die Flüstersoundmatsche, die der Produktion zu Grunde liegt. Mir ist durchaus bewusst, dass eine Nachwuchsformation bei den Studiokosten sparen muss, aber der Mischer hätte ruhig ein paar Dezibel mehr auf den Silberling pressen dürfen, damit der Hörer nicht vergeblich den Ohrenschmalz der letzten Tage rauszupulen versucht.
Dabei ist die Musik, die den viel zu dumpfen (aber auch nicht unbedingt herausragenden) Gesang von Fronter Sven umrahmt, gar nicht mal so übel. Im (nach dem eher belanglos vor sich hin rauschenden Intro '13:33') eigentlichen Opener 'Two' mischen sich anfangs traurig-melancholische Geigenklänge mit entspannten Akustik-Gitarren und verträumten Klavierakkorden voreinem sehr zurückhaltenden Schlagzeugrhythmus. Nervig wird es allerdings, wenn im rechten Teil des Kopfhörers das Becken mit dauerklickendem "Tick - tickticktick" einsetzt und imweiteren Verlauf des später viel dynamischeren Songs die Bassdrum soundbedingt vor sich hinmatscht. Bis auf die Violine und die spärlich eingestreute Akustik-Klampfe tönt hier wirklich überhaupt nichts hell und klar, was es mir nicht gerade leicht macht, das durchaus vorhandene Potential der Kompositionen zu erkennen.
Denn wie bereits auf "Drowning" gehört der Doom-Metal der Berliner nicht zur langweiligen Sorte. Es gibt sinnvolle Spannungsbogen und Tempowechsel bis hin zu dezent schwarzmetallischer Prägung, wenn der Druck in den heftigeren Passagen auch arg unter der miesen Produktion (die viel zu leisen elektrischen Gitarren habe ich noch gar nicht erwähnt) leidet. Die vier Titel der auf 30 große Zeigerumdrehungen kommenden EP fließen nahtlos ineinander über, so dass "While We Sleep" insgesamt wie ein einziger überlanger Track wirkt. Manchmal ist dieser etwas schwungvoller wie in 'Two' oder dem finalen, irgendwo epischen 'Ashes", manchmal sehr mysteriös und eher einer Klangcollage als einem echten Song ähnelnd wie in 'Coma Spirals', wo lediglich Keyboard und Geige ein wenig Melodie vorgeben, während Sven kaum verständlich grunzflüstert. Wirklich verzichtbar sind nur die ca. fünf Leerlauf-Minuten vor dem überwiegend aus hämischem Gelächter bestehenden Hidden-Track am Ende der Platte.
Neugierige können sich die letzten beiden Stücke derzeit auf der MySpace-Seite der Formation reinziehen, weshalb diese auch als Anspieltipps herhalten müssen.
- Redakteur:
- Elke Huber