VILE CALIBER - Tomorrow's For Those Who Dare
Mehr über Vile Caliber
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 06.07.2015
- Dare To Love & Lose Control
- Animal
- Black Karma
- Intertwine To Inspire
- For The Sake Of Romance
- Lost & Lustbound
- Snakebite Trail
- Break The Chains To Free Us
80er-Arena-Rock? Und das aus Finnland?
Es fühlt sich falsch an, VILE CALIBER mit Liebesentzug zu strafen. Denn die raue Produktion, der naive Charme und auch so manche Retro-Anekdote, die das finnische Ensemble auf seinem neuen Album platziert hat, treibt das Entertainment von "Tomorrow's For Those Who Dare" deutlich nach vorne. Andererseits ist die Darbietung in den acht Songs auf dem Niveau einer Schülerband angesiedelt, gerade was den Gesang betrifft. Die Naivität, die sich irgendwie auf eigenartig anziehende Weise durch das Material zieht, mag da so manches Trostpflaster aufkleben. Schaut bzw. hört man aber mal genauer hin, ist der latente Versuch, die Credibility eines 80s-Metal-Shouters in den Arena-Rock-Sound zu integrieren, doch deutlich misslungen.
Musikalissch ist "Tomorrow's For Those Who Dare" ferner auch keine echte Offenbarung. Die Songs sind weitestgehend eingängig und so manches Mal mit Charakteristika angereichert, mit denen sich Fans von DOKKEN und Konsorten schnell einverstanden erklären sollten. Gleichzeitig aber hat der Stoff auch etwas Verbrauchtes an sich. Es kommt häufiger der Gedanke auf, dass die Scheibe die Neuauflage eines Albums aus dem drittletzten Jahrzehnt ist, was auch in etwa dem Niveau der Produktion entspricht, die als Remaster glatt durchgehen könnte. Eigenständigkeit ist daher auch nicht die Karte, auf die VILE CALIBER setzen sollte. Und genau das ist dann auch das Problem. Die acht Songs wären vor 30 Jahren wahrscheinlich in der Masse untergegangen, sei es nun im Glam-Rock-Metier oder auch in der klassischen Orientierung. "Tomorrow's For Those Who Dare" hat keine wirklich schwachen Songs, aber leider auch keine einzige Nummer, die jetzt massiv herausstechen würde.
In Summe bringt das Album nix Neues - abgesehen vielleicht von der Tatsache, dass nicht nur HANOI ROCKS in Finnland auf diese eher schmutzige Karte setzen. Doch wenn das alles ist...
Anspieltipps: Animal, Snakebite Trail
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes