VILLAGE OF DEAD ROADS - Desolation Will Destroy You
Mehr über Village Of Dead Roads
- Genre:
- Post-Hardcore / Atmospheric Sludge
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Meteor City
- Release:
- 30.11.2009
- Our Cold War
- Chemical Restraint
- Giving The Snake Its Venom
- Servants Make The Best Assassins
- Of Sickness And Separation
- Halo Becomes A Noose
- Weight Of Loss
- Leg To Stand On
Standard in transparenter Düsternis
VILLAGE OF DEAD ROADS kommen von der nordamerikanischen Seenplatte (Erie, PA) und machen amerikanische Buschmusik. Nein, keinen kaskadischen Blackmetal und auch keinen Sludge/Crust, soviel sei gesagt. Ihre Spielart bezeichnet man gemeinhin als Post-Hardcore/Atmospheric Sludge, ein hinreichend ausgefahrenes Fahrwasser. Die Band gemäß ihrer Selbstbeschreibung als traditionellen Sludge/Doom zu kategorisieren wäre sicher falsch, denn Genre-Vertreter wie SOURVEIN, BLACK COBRA oder OCEAN klingen definitiv völlig anders.
Die Jungs machen das absolut nicht schlecht; mit acht Tracks und knapp einundvierzig Minuten an Spielzeit ist die Platte (und natürlich die einzelnen Songs) relativ kurz, und darin liegt hier vielleicht auch die Würze! Die Tracks pendeln sich bei einer durchschnittlichen Spielzeit von zwischen zwei und acht Minuten ein. Man muss kein Genie sein, um anhand dieser Beschreibung auf das völlige Wegfallen ausufernder Frickelorgien sowie jamernd-melancholischer Postrock-Delay-Elegien zu schließen. Richtig! VILLAGE OF DEAD ROADS mögen es Genre-untyisch direkt und bodenständig. Ohne lange In- und Outros oder sonstige Intermezzi kommen die Songs zum Kern der Sache, und das bedeutet stampfende, tonnenschwere Düsternis mit dem dem entsprechend corigen Gesang. Die Stücke walzen sich ihren Weg im mittleren Tempo durch die amerikanische Ödniss, durch Uferdickicht, Industrieabfälle und provinzielle Hinterhöfe. Das Album-Cover zeigt eine entsprechend verwahrloste Arbeitersiedlung, und genauso geht es hier auch zur Sache.
Auf Anklänge an musikalische Kampfgefährten wie MINSK, MASTODON oder MOUTH OF THE ARCHITECT mit deren Postrock-Liebelei und verspielten Frickel-Exkursionen darf man getrost verzichten, was allerdings auch leider ein wenig auf Kosten der Atmosphäre geht. Ebenso reicht "Desolation Will Destroy You" nicht ganz an die zweifellos viel bemühten und hier auch zitierten Frühwerke der Elefantenrunde CULT OF LUNA, ISIS oder CALLISTO heran; dazu fehlt einfach noch einiges an Souveränität und abgrundtiefer Düsternis. Aber das Potential ist vorhanden: Songs wie 'Of Sickness And Separation' und 'Halo Becomes A Noose' warten mit geschickten Spannungsbögen, subterran-düsteren und hoffnungslosen Melodien auf und deuten vielleicht auf die Zukunft. Die Platte bietet also Hörfutter und Untermalung für die besinnlichen Stunden zwischendurch und weiß zu gefallen.
Anspieltipps: 'Our Cold War', 'Of Sickness And Separation', 'Halo Besomes A Noose'
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Michael Quien