VILLAINS - Drenched In The Poisons
Mehr über Villains
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Southern Records/ Cargo Records
- Release:
- 23.03.2007
- Before The Spike
- The Sickness Of Snakes
- Torture Is Too Kind
- Seduce And Destroy
- Trampled
- LTFV
- Zero Kingdom
- Drenched In The Poisons
Eine räudige Black-Metal-CD mit einem roten Cover, auf dem ein Totenkopf breit grinst, während er in einer Bierlache liegt? Und dann auch noch aus New York City? Ja, das gibt es. VILLAINS überfallen uns mit ihrem Debüt "Drenched In The Poisons" und bieten den Sound, den Anhänger von DARKTHRONE, MAYHEM und Konsorten so verehren. Wohlgemerkt: Hier ist von der Frühphase dieser Kult-Bands die Rede. Denn VILLAINS legen keinen sonderlichen Wert auf Neuerungen, warum auch? Sie rotzen einfach geradeaus. Denn bei dieser Band können sie sich austoben: Sonst spielen alle Musiker in anderen Bands wie THRALLDOM und UNEARTHLY TRANCE.
Schon die Pseudonyme bestätigen die ungemein thrashige Ausrichtung: Desecrator (Vocals), Killusion (Guitar, Vocals), Teeth (Guitar), Witchwhipper (Drums) und Nightstriker (Bass) sind für das sehr ursprünglich produzierte Werk verantwortlich. Will heißen: Erwartet von VILLAINS keine soundtechnische oder gar kompositorische Glanztaten, auf gar keinen Fall. Dafür bieten die fünf Mannen jede Menge authentisches Metal-Feeling. Denn "Drenched In The Poisons" ist eine Platte, die bewußt mit den sattsam bekannten Klischees spielt. So fängt 'Seduce And Destroy' beispielsweise mit einem Schrei an, der auch aus der Kehle von "evil" King Diamond stammen könnte. Danach geht es in typischer Old-School-VENOM-Manier weiter: Schrammelnde Riffs, scheppernde Drums, grummelnde Basslinien, eine kehlige Stimme, die in den Hintergrund gemischt ist ... ja, VILLAINS sind in ihrem Sound einfach nur hässlich. Das untrendige Image wirkt aber gleichzeitig auch ganz charmant. Denn so kompromißlos wie diese Amis gehen nur noch wenige Bands zu Werke. Allerdings sind die Kompositionen dennoch nicht so gestrickt, dass sie gleich zu Kultklassikern taugen. Die rockige Eingängigkeit, die Bands wie DARKTHRONE trotz allem Underground-Feeling immer auszeichnete, geht den Jungs aus den Staaten oft noch ab. Dennoch, cool grooven können sie: 'LFTV' ist so ein positives Beispiel. Auch der abschließende Titeltrack rockt wie eine wild blutende Sau, die wie angestochen durch die Kante rennt. Ein wahres Wort in diesem Zusammenhag spricht die Plattenfirma. "Diese Platte fühlt sich an wie ein Bierdeckel", heißt es im Promoblatt. Eine treffende Beschreibung. Ebenso drängen sich Vergleiche zu toten Hamstern, übergelaufenen Klos oder vergammelten Blutkonserven auf. Oder zu versifften Proberäumen, die in längst geleerten Bierflaschen versinken: Einfach schmutzig, diese Platte. 30 Minuten lang. Aber irgendwie ganz cool.
Anspieltipps: Torture Is To Kind, LFTV, Drenched In The Poisons
- Redakteur:
- Henri Kramer