VINCENT BLACK SHADOW, THE - Fears In The Water
Mehr über Vincent Black Shadow, The
- Genre:
- Rock
- Label:
- Bodog Music / Edel
- Release:
- 10.11.2006
- Metro
- Control
- Bullet On The Tracks
- Don't Go Soft
- Valentine
- Broken
- The House Of Tasteful Men
- Surgery
- Ghost Train Out
- Fears In The Water
- Dream
- This Road Is Going Nowhere
- Letters To No One
THE VINCENT BLACK SHADOW bringen alles mit, um 'ne große Nummer zu werden. Zum einen haben sie ein leicht düsteres Image, ohne irgendwas mit Gothic am Hut zu haben – läuft. Sie haben eine hübsche Sängerin in ihren Reihen – passt immer. Sie kommen aus Kanada – okay, das ist zumindest bei den südlich angrenzenden Nachbarn eher ein Hindernis, aber das interessiert den Rest der Welt nicht die Bohne; der freut sich über kanadische Bands. Und das wirklich Ausschlaggebende: Sie laufen keinem Trend hinterher, klingen erfrischend anders und haben dennoch jede Menge kommerzielles Potenzial.
Das Quartett verarbeitet eine Vielzahl unterschiedlicher Einflüsse und schafft es, die verschiedenen Mosaiksteine mit erschreckender Selbstverständlichkeit zu einem logischen Ganzen zusammenzufügen. So stehen der beschwingte, mit dezenten Orgel-Klängen untermalte und an die DANCE HALL CRASHERS erinnernde Ska-light-Rocker 'Metro' und das superbe, von einem großartigen Grusel-Keyboard-Thema angetriebene 'Control' einträchtig neben dem schwummerigen 'Don't Go Soft', das 'ne verrauchte Bar-Atmosphäre in die heimischen vier Wände zaubert, dem glasklaren Hit 'Bullet On The Tracks' sowie 'Valentine' (wie geil!) und 'Broken', die beide das hohe Qualitätsniveau von FAITH NO MOREs "King For A Day, Fool For A Lifetime" sicherlich nicht nach unten gezogen hätten. Und als ob das nicht schon toll genug wäre, lässt der Vierer mit dem in Richtung Country schielenden 'Ghost Train Out' noch eine absolut unkitschige Famos-Ballade auf die Rock-Welt los, die Typen ihre Freundinnen verlassen und ins Ahornland auswandern lässt, um Sängerin Cassandra Ford einen Heiratsantrag zu machen. Nicht nur hier klingt die Frontfrau wie eine Ausgabe von Gwen Stefani, bei der das nervig-hippe Gekreische durch unterkühlten Sex-Appeal ersetzt wurde.
An anderer Stelle wurde dieses Debüt beiläufig mit dem Terminus "solide" zusammengefasst. Tja, das ist 'ne solide Untertreibung und eigentlich sogar 'ne ziemliche Frechheit. Es gab auch 2006 jede Menge bodenständige Platten, die biedere Unauffälligkeit boten und die jeweiligen Urheber für gute Scheiben in schätzungsweise drei, vier, fünf Jahren in Position brachten. Zu diesem Kreis gehört "Fears In The Water" nie und nimmer. Und im Vergleich zu dem formatgerechten Durchschnitt, der im Verlauf der letzten Monate mal wieder aus Amihausen über den großen Teich gehypt kam (beispielsweise die belanglosen FLYLEAF), ist der Dreher eine Wohltat. Keine Frage: THE VINCENT BLACK SHADOW sind eine DER Neuentdeckungen des Jahres!
Anspieltipp: 'Fears In The Water' (im Infowisch wird hier zu Recht der Name RUSH ins Spiel gebracht; man lausche den Tastensounds) reicht, um Begeisterung auszulösen, und der Rest ist keinen Deut schwächer.
- Redakteur:
- Oliver Schneider