VINCENT CROWLEY - Anthology Of Horror
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/24
Mehr über Vincent Crowley
- Genre:
- Doom Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Hammerheart Records
- Release:
- 23.02.2024
- Intro VI VI VI
- Amityville's Horror
- The Which Lurks Below The Sea
- Under The Hanging Tree
- Nowhere To Hyde
- Blood Moon Lycanthropy
- Gods Of Crimson Cullings
- Coupe De Poudre
- Madame Laveau (Voodoo Queen)
- Killer
Jetzt schreit sicherlich niemand mehr nach ACHERON!
Mit ACHERON gelang es Namensgeber Vincent Crowley nie so recht, die Annalen des finsteren, extremen Metals mit namhaften Alben zu füttern. Die Band hatte zwar ein starkes Following, fand aber in all den Jahren nie die Anerkennung, die der Mastermind sich gewünscht hätte. Der Schwanengesang im Jahr 2019 kam daher auch nicht mehr überraschend, zumal Crowley als schwieriger Charakter beschrieben wird, der es in seiner Truppe öfter mal gerne rumpeln ließ. Und dieser Schritt ist insofern auch begrüßenswert, da die Gründung einer neuen Band völlig neue Kräfte freigesetzt hat, die 2021 bereits mit dem sinnbildlich betitelten "Beyond Acheron" erste Früchte tragen konnte. Der Horror-Doom mit Bezug zur ebenfalls gleichnamigen Legende zeigte ungleich erfolgreicheren Acts wie GHOST, wie man das Erbe von CANDLEMASS, MERCYFUL FATE KING DIAMOND und Co. in eine neue Zeit retten kann - und diesen Anspruch hat die Truppe nun auch an ihren neuen Longplayer.
Völlig zu Recht dürfen Crowley und seine Mitstreiter daher auch vor Selbstbewusstsein strotzen, ist das zweite Kapitel unter dem Banner VINCENT CROWLEY doch eine richtig starke Verbindung aus der Inspiration, die die drei oben genannten Legenden hinterlassen haben - gespickt mit einem Fünkchen Death Metal, welches sich einerseits in den peitschenden Grooves, andererseits aber auch in der unverkennbaren Stimme des Bandchefs wiederfindet.
"Anthology Of Horror" darf daher auch mit Berechtigung diesen Titel tragen, denn die Rückblende in einzelne glorreiche Momente des cineastischen und literarischen Genres wird musikalisch richtig stark umgesetzt. VINCENT CROWLEY bedient den klassischen Heavy Metal mit finsteren sphärischen Zusatzstoffen, fühlt sich dabei vor allem in mittleren Tempolagen sauwohl und hat ein Konglomerat aus sehr vielseitig aufgestellten Kompositionen geformt, das dem Diamantenkönig ebenfalls gut munden dürfte - auch wenn der Stoff auf "Anthology Of Horror" sicherlich noch straighter und bisweilen einprägsamer geraten ist. Das Riffing nimmt einige Thrash-Elemente auf, es groovt überall mächtig, und die epischen Versatzstücke des traditionellen Dooms besorgen derweil den stimmungsvollen Background, in dem die Band ihre Geschichten erzählen kann. Herausgekommen ist schließlich eine Scheibe, die zwischen NWoBHM, kurzen Bay-Area-Ausflügen, monumentalen Doom-Gitarren und dem unwiderstehlichen Horror-Feeling des dänischen Originals eine neue Richtung einschlägt, die nicht nur arg willkommen ist, sondern verschiedene Zielgruppen zu einer gemeinsam geballten Faust vereinigt. VINCENT CROWLEY ist damit kein typischer ACHERON-Nachfolger, musikalisch aber um ein Vielfaches interessanter als die Underground-Legende. Mit dem zweiten Album erreicht der Initiator das bislang beste Ergebnis seines musikalischen Schaffens!
Anspieltipps: The Which Lurks Below The Sea, Blood Moon Lycanthropy, Amityville's Horror
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes