VINSTA - Vinsta Wiads
Mehr über Vinsta
- Genre:
- Progressive Metal / Folk / Pagan Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Trollmusic
- Release:
- 25.08.2017
- Vinsta Wiads
- Gedonknschwa
- Gedonknstad
- Bluatlauf
- Aufgongsjodler
- Dei Ruaf
- Nochklong
Träumerische Elegie im heroischen Setting
Liest man sich die Titiel des neuen VINSTA-Albums durch, könnte man fast meinen, hier würde eine neue Volksmusik-Kapelle ihre neuesten Jodelarien anbieten. Bei näherer Betrachtung und nach einem etwas intensiveren Lauschangriff kann man allerdings sofort beschwichtigen: Die Band aus dem Salzburger Land hat sich zwar der heimischen Folklore verschrieben, diese aber vor allem in den Texten ihres neuen Albums aufbereitet. Stimmungstechnisch bzw. musikalisch orientiert man sich indes an ganz anderen Schwergewichten; dass Namen wie MOONSORROW, AMORPHIS, BARREN EARTH und selbst OPETH fallen müssen, zeigt nämlich, wie breit sich die Österreicher aufgestellt haben, um die Interpretation all der urtümlichen Traditionen auch möglichst packend zu inszenieren. Und auch wenn "Vinsta Wiads" hier und dort noch etwas Nachbesserungsbedarf bei der homogenen Gestaltung der musikalischen Ergüsse vertragen könnte: Die Scheibe ist wirklich gut!
Die große Stärke dieses Albums besteht sicherlich in seiner Unberechenbarkeit und den sehr gut genutzten Überraschungsmomenten. VINSTA bewegt sich irgendwo zwischen elegischem Folk und progressivem Metal und füttert damit vor allem das Publikum älterer VINTERSORG-Scheiben, kann sich aber auch mit den Post-Death-Metal-Alben von OPETH prima arrangieren, wenn die Songs melancholische Züge annehmen. Verliert sich die Band schließlich in heftigeren Arrangements und streift die Pagan-Grenzen, ist bei VINSTA alles drin, vor allem aber packende Melodien. Und obschon die Österreicher genau diese Stärke nicht überproportioniert einsetzen, so sind es doch gerade die etwas eingängigeren Phasen von "Vinsta Wiads" die den neuen Silberling am meisten prägen.
Fakt ist zuletzt aber auch, dass das Material nicht langweilig wird. Die Band vertraut auf das Longtrack-Format, baut einige Interludien ein, nimmt sich aber in allen Songs ausreichend Zeit, um die unterschiedlichsten Klangfragmente zu verbinden. Dass man "Vinsta Wiads" daher auch allen Anhängern von AMORPHIS' "Elegy"-Album ans Herz legen kann, es erfahrenen Zuhörern des "Blackwater Park"-Werkes von OPETH ebenfalls empfehlen kann und VINTERSORG-Kenner sich allgemein angesprochen fühlen dürfen, sind schon hohe Weihen für diese junge Band, aber eben auch eine Bestätigung für die kreative Arbeit, die man hier investiert hat. Ergo: Nicht von den Songtiteln abschrecken lassen, sondern einfach in den Genussmodus umschalten!
Anspieltipps: Gedonknschwa, Dein Ruaf
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes