VINTERBLOT - Nether Collapse
Mehr über Vinterblot
- Genre:
- Classic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Rising Records/ Plastic Head
- Release:
- 24.02.2012
- Prelude
- Upon A Reign Of Ashes
- Council Of Trees Beholder
- Remembrance
- Howling Shadow
- Sol Invictus (Ritual Act)
- Whispers To The Headless
- The Forlorn War
- To Nethereal
- As Sleipnir Rides
Winterblut, heiss erhitzt.
Im düster verdorbenen Walde stehen die fünf Italiener und grimmen der Kamera entgegen. Und auf dem einen Textil lässt sich unschwer der Klassiker "Cross The Styx" der Niederländer SINISTER entziffern. Das gibt schon mal grob auch die Richtung dieser grollenden Südeuropäer von VINTERBLOT vor. Tausendfach bewährter und im blutigen Rosteisen geschmiedeter Death Metal mit sich nach oben biegenden Gitarrenläufen, einem "klareren" Durstgesang – wenn in diesem Genre von "klar" überhaupt zu reden ist.
Aber auffällig: das geht sofort in einen über, es zündet und mann und frau nimmt interessiert umgehend an, was das Quintett da fabriziert. Die Spannungen werden produziert, weil – wie in 'Remebrance' mustergültig vorgetragen, jedem Einzelinstrument Raum und Zeit eingeräumt wird. Mit fortschreitender Albumlänge wird auch klar, dass der traditionelle Ansatz der Band konsequent durchgespielt wird, unterbrochen von knisternden Zwischenstücken wie 'Sol Invictus (Ritual Act) oder 'Prelude', die mittelalterlich kammermusikalisch stimmen und unweigerlich an Burgen und Feste im stinkenden Fackellicht erinnern. Oder an Renaissancemordorgien der Borgias. Zuckersüß und bitterböse.
Was das gesammelte Werk aber ansprechend macht, ist die stilistische Breite, weil zwischen den mittelschnellen Gesangsparts und den bereits angesprochenen Soli und Einschüben schnelle, urtypisch todesmetallene Schnellschläger einsetzen, die sich aber jeweils rechtzeitig, bevor es öde werden könnte, zurückziehen und den herkömmlichen Erzähltakt wieder einnehmen.
"Nether Collapse" schafft es somit, in seiner Spielzeit wichtige, entscheidende Fehler zu umschiffen, um somit eine spannende Platte zu bleiben. Sogar vorstellbar ist es, dass Stücke wie 'The Forlorn War' oder 'Whispers To The Headless' zum Mitbrummen animieren. Mit 'As Sleipnir Rides' gelingt den Grimmbärten abschließend ein weiterer Ausritt quer durch die Stärken des grollenden Genres. Urkorn und gelungen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben