VIOLENT DEFINITION - Progressive Obsoletion
Mehr über Violent Definition
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- I Hate & Bestial Invasion Records
- Release:
- 15.11.2024
- Into Trepidation
- Justified Ferocity
- The Last Grain In Your Hourglass
- Experimental Failure
- Deceiving The Psychopompos
- Progressive Obsoletion
- Children Of God
- Reprobate Misfits
- Trampled (By The Foot)
Eine Ode an die Größen des internationalen Thrash Metals.
Eine dezente Vorliebe für die groovigen Exkurse aus dem EXODUS-Katalog ist den Herren von VIOLENT DEFINITION zweifelsohne zu eigen, dazu auch eine klare Affinitität zu DESTRUCTION und einigen Momenten aus dem KREATOR-Katalog. Was soll also schiefgehen auf einer Platte, die sich aus den Einflüssen einiger der wichtigsten Thrash-Acts der Szenerie zusammensetzt und daraus auch in allen neun Tracks keinen wirklichen Hehl machen möchte?
Grundsätzlich ist bei diesen Griechen jedenfalls alles im Lot, zumal die Truppe aus Athen auch handwerklich zu überzeugen weiß und auch ordentlich brachial zur Sache kommt. Master Petrozza dürfte sich jedenfalls über einen Song wie 'Children Of God' ordentlich freuen, weil hier doch seine Handschrift sehr klar verewigt wurde. Auch sein Kollege Holt dürfte bei Nummern wie 'Progressive Obsoletion' und 'Reprobate Misfits' ordentlich steilgehen, weil hier technische Finesse und dreckiger Groove mit so viel Hingabe zur Bay Area in Stein gemeißelt wurde, dass Liebhaber der ersten EXODUS-Phase mit Zetro Souza die Fäuste sofort in die Luft recken müssen.
Einzig störend ist daher auch nur, dass die Hellenen nicht immer Acht darauf geben, hier und dort auch mal ein paar völlig eigenständige Ideen zu platzieren, sondern das Fundament ihrer Songs einzig und alleine auf den Vorgaben der Legenden gründen. Dies geschieht zwar professionell und auch definitiv leidenschaftlich, doch eine klare eigene Signatur entwickelt die Band auf "Progressive Obsoletion" nie so recht. Das könnte natürlich dazu führen, dass man sich über exakt diesen Umstand auch mal das Maul zerreißen muss.
Der klare Hinweis an dieser Stelle ist jedoch, dass man eine Platte wie diese erst einmal einzimmern muss und es mitunter kein leichtes Spiel ist, das Feeling der späten 80er so gut auf Konserve zu bannen - wenngleich auch mit einem sehr zeitgemäßen, druckvollen Sound. SODOM hat es kürzlich mit dem Re-Release von "Tapping The Vein" vorgemacht, und irgendwie gibt es hier auch eine Parallele, auch wenn VIOLENT DEFINITION nicht den Namen einer dieser Heroen trägt. Doch eine musikalische Phase mitsamt ihrer schwergewichtigen Sounds so gut ins Hier und Jetzt zu transferieren, das muss man erst einmal hinbekommen - und das haben diese Griechen definitiv geschafft!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes