VIRGINMARYS, THE - King Of Conflict
Mehr über Virginmarys, The
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Cooking Vinyl / Indigo
- Release:
- 01.02.2013
- Dead Man's Shoes
- Portrait Of Red
- Just A Ride
- Out Of Mind
- Bang Bang Bang
- Lost Weekend
- Running For My Life
- Dressed To Kill
- My Little Girl
- Taking The Blames
- You've Got Your Money, I've Got my Soul
- Ends Don't Mend
Herausragender, zeitgemäßer Rock 'n Roll
Was braucht es eigentlich noch mehr für ein sensationelles, vor allem aber auch zeitloses Rock-'n'-Roll-Album, als eben jene Zutaten, die THE VIRGINMARYS in ihren neuen Silberling hineingepflanzt haben? Die Truppe aus den Hügeln über Manchester bezieht ihre Kraft einerseits aus dem klassischen Hardrock der 70er, kickt gleichzeitig aber mindestens genauso frech wie die gesamte Hollywoodszene und ihre Nachzügler. Auf "King Of Conflict" erfährt man dementsprechend, was wohl geschieht, wenn DEEP PURPLE und BUCKCHERRY gemeinsame Sache machen und sich dabei hin und wieder auf einen Groove berufen, den Jimmy Page nicht besser hätte komponieren können. Gleichzeitig ist den Jungs ein gewisses Südstaaten-Flair nicht unbekannt, nachzuhören im ausladenden Schlusstrack 'Ends Don't Mend', den man letzten Endes als lautstarke Hommage an all diejenigen Gruppen betrachten kann, die abseits der britischen Szene Einfluss auf den Sound von THE VIRGINMARYS genommen haben.
Doch in erster Linie zehrt das englische Trio von der ungezügelten Energie der teils schon fast punkigen Eröffnungssequenzen: 'Dead Man's Shoes' mit seinen raubeinigen Gitarren und das rotzige 'Portrait Of Red' sind Rock 'n' Roll in Reinkultur - furztrocken und simpel arrangiert, effizient mit Melodien gesegnet, energisch in der Performance und der wohl bestmögliche Gegenpol zur heimischen Studentenrock-Szene. Die Band distanziert sich trotz einiger zynischer Inhalte wohlwollend von allen intelligenten Phrasen, die man im Vereinten Königreich ständig um die Ohren geballert bekommt, und verlässt sich stattdessen viel lieber auf die teils recht rohe Ausdruckskraft der zwölf neuen Kompositionen. Und hier ist wirklich so, so viel geboten: 'Just A Ride' setzt die High-Energy-Nummer fort, 'Lost Weekend' überzeugt mit Killer-Hookline, das ruhigere 'Dressed To Kill' könnte ein Fall für die Single-Charts werden, und mit 'Taking The Blame' und 'You've Got Your Money, I've Got My Soul' haben THE VIRGINMARYS auch einige Nummern am Start, die ganz klar betonen, wo die Wurzeln des Dreigestirns liegen.Selbst die später aufkeimenden Vergleiche mit dem Slash-Solowerk dürfte die Briten kein bisschen aus der Ruhe bringen, zumal die Interpretationen des traditionelleren Sounds allemal überragender sind als alles, was Axl Rose und seine wechselnden Zeitgenossen in den letzten beiden Dekaden zustande gebracht haben. Vielleicht ist es gewagt, diese Band als die nächste Rock-'n'-Roll-Sensation anzupreisen. Doch andererseits: Wenn nicht THE VIRGINMARYS mit ihrem saucoolen Material, wer dann? "King Of Conflict" ist mit einem Wort genial!
Anspieltipps: 'Dead Man's Shoes', 'Just A Ride', 'Lost Weekend', 'Ends Don't Mend'
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes