VIRIDITAS - Green Mars
Mehr über Viriditas
- Genre:
- Progressive Space Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 31.12.2021
- Green Mars
- The Timeslip/Zygote
- Nirgal
- Avalanche
- Going Away
- State Of The Art
- A New Face
- Ecotage
- Uncharted
- Nomads
- The Spinner
- The Poet & The Mystic
- Small Boy In The Big City
- Sabiishi Is Burning
- Photograph
- Soletta
- The Long Walk
Der Expedition grüner Teil.
Nachdem er 2018 schon blutrot schimmerte, erstrahlt der Mars bei VIRIDITAS nun in einem strahlenden grün. Für ihr zweites Album haben die Progger und Proggerinnen aus dem United Kingdom stolze 157 Minuten Musik aufgenommen und zelebrieren mit uns den Trip zum "Green Mars". Natürlich ist das eine mehr als fordernde Spielzeit, die über die vollständige Distanz spannend und abwechslungsreich gestaltet werden muss, um nicht als Hörer der beiden Rundlinge einzuschlafen. Doch dank intelligentem Songwriting, wirklich tollen Instrumentalideen, einigen Überraschungsmomenten und sehr viel Dynamik wird "Green Mars" zu einem wahrhaft tollen Klangerlebnis.
Wie schon auf dem Vorgänger, bediente sich VIRIDITAS der Marstrilogie des US-amerikanischen Sci-Fi-Autors Kim Stanley Robinson, der 1997 "Grüner Mars" publizierte. Es thematisiert den von Pflanzen besiedelten grünen Mars und die Abenteuer des Ausreißers Nirgal und Wissenschaftlers Sax Russel, die sich der Korruption der planetarischen Regierung widersetzen und sich auf eine Art Selbstfindungsreise befinden. So weit, so spannend. Und ähnlich facettenreich gestaltet sich auch die Musik auf "Green Mars", die speziell aufgrund des dreistimmigen Gesangs viel Tiefe bekommt. Hierbei wird VIRIDITAS-Frontmann Mike Waters von Julie Kvaerndrup und Hannah Bridge äußerst stimmungsvoll unterstützt, untermalen die verschiedenen Gesangarten doch hervorragend die progressive Reise der Selbstverwirklichung.
Mal flott, dynamisch und voller Energie, mal hart und vehement, mal harmonisch und zumindest scheinbar mit sich und der Welt im Reinen fließen die einzelnen Songs wie aus einem Guss. Nicht selten kommen Parallelen zu SPOCK'S BEARD, TRANSLANTIC und THE FLOWER KINGS auf, zumal die verschiedenen Gefühlswechsel auch passend untermalt werden. Und wenn das Saxophon angestimmt wird, bekommt das "Green Mars"-Prozedere einen recht intensiven Jazz-Charakter, der gemeinsam mit dem weltmusikalischen Flair, sehr opulenten Produktion und den schon himmlischen Melodien den besonderen Reiz ausmacht.
Die Reise beginnt mit dem Titelstück, stellt 'Nirgal' vor, beschreibt mit 'A New Face' eine tolle Harmonie, ehe es auf dem zweiten Rundling zur Sache geht und sich 'Small Boy In The Big City', 'The Spinner' und 'Soletta' als musikalische Highlights herauskristallisieren. Doch auch die Longtracks der ersten CD wie 'State Of The Art' oder 'Ecotage' sind eine Reise wert und stellen das Können der Band sehr gut zur Schau. Generell harmonieren die einzelnen Elemente bei VIRIDITAS und "Green Mars" im Speziellen hervorragend und machen nicht nur aktuell viel Freude sondern auch den Mund wässrig für der Marsmission dritter Teil, in der sich der grüne Planet etwas bläulich verfärbt. Auch wenn man sich die Zeit nehmen muss, um in diese Welt auch entsprechend eintauchen zu können, darf man jedenfalls gespannt sein, ob die Briten den Standart des grünen Mars auch künftig halten können.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp