VIRTA - Hurmos
Mehr über Virta
- Genre:
- Post Jazz
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Svart (Cargo)
- Release:
- 02.12.2016
- Aallot
- About To Fly
- Time Travel
- Härmä
- The Landing
- Uni
- On The Run
Experimentierbaukasten.
Eine Trompete im Line-up ist für konservative Ohren ein gutes Warnsignal, vom jeweiligen Release die Finger zu lassen. Wenn das Album dann auch noch bei einem Label wie Svart Records erscheint, wo mit allem zu rechnen ist, wird die Zielgruppe noch kleiner. Die finnische Band VIRTA ist so eine experimentelle Combo, deren skandinavische Jazz-Anleihen mit elektronischen Zutaten und Post-Rock-Ästhetik gepaart werden. Heraus kommt dabei eine Scheibe wie "Hurmos". Spezielle Musik nicht für jedermann.
Die besagte Trompete dominiert auch über weite Strecken das Klangbild des Albums. Die kühle Sound-Atmosphäre, die man bei vielen modernen Jazz-Strömungen hört, stand auch bei Songs wie 'Härmä' Pate. Allerdings gesellen sich hier eine wuselige Gitarre und ein Schlagzeuger hinzu, der die Hände einfach nicht stillhalten kann. Diese Kombination kann schonmal Stress auslösen - Musik zum Abschalten nach einem anstrengenden Tag ist das hier nicht. Neben den quirligen Stücken, die übrigens alle instrumental sind, gibt es mit Songs wie 'Uni' aber auch atmosphärische Klänge, die stets etwas entrückt wirken und beinahe meditativen Charakter haben. Zusammen mit dem improvisierten Charakter, der besonders im letzten Track 'On the Run' das Geschehen dominiert, bilden die beiden genannten Merkmale die drei Säulen, auf denen "Hurmos" ruht.
Das Album zu hören, war beim ersten Mal definitiv spannend. Da man nie ganz sicher sein kann, was als nächstes geschieht, ist das Hörvergnügen überaus kurzweilig. Das Bedürfnis, die Scheibe öfter zu hören, stellte sich dagegen nicht ein. Dazu muss man wirklich ein Faible für modernen Jazz haben, und nicht einfach nur offene Ohren gegenüber abseitigen Releases von Svart.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Nils Macher