VISIGOTH - The Revenant King
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2015
Mehr über Visigoth
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Metal Blade (Sony)
- Release:
- 23.01.2015
- The Revenant King
- Dungeon Master
- Mammoth Rider
- Blood Sacrifice
- Iron Brotherhood
- Necropolis
- Vengeance
- Creature Of Desire
- From The Arcane Mists Of Prophecy
Fantastisches Debütalbum
Die Grenze zwischen Ost- und Westgoten verläuft heutzutage irgendwo zwischen Belgien und den USA. Zumindest in musikalischer Hinsicht ist dieser Satz richtig, wie uns OSTROGOTH und nun eben VISIGOTH lehren. Die Jungspunde von VISIGOTH kommen jedenfalls aus Salt Lake City und spielen klassischen Heavy Metal mit viel Hingabe und tollen Melodien. Das konnte man bereits auf der "The Final Spell"-EP hören, die im Underground einigen Staub aufwirbelte und der Band nun einen Vertrag mit Metal Blade einbrachte.
Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit hört auf den Namen "The Revenant King" und läutet das metallische Jahr mächtig ein. Acht Eigenkompositionen und ein geschmackssicher ausgewähltes Cover gibt es zu bestaunen, die allesamt richtig Spaß bereiten, den Heavy Metal mit all seinen Klischees und Eigenheiten zelebrieren und dennoch auch immer genug Ecken, Kanten und Eigenheiten haben, so dass sie nicht zu schnell ihre Wirkung verlieren.
Textlich schöpft die Truppe aus dem Brunnen stählerner Weisheit, Fantasy und Heavy Metal sind die Sterne, nach denen hier gegriffen wird. Das geht bereits mit dem achtminütigen Titelsong los, und wird in der Hymne 'Dungeon Master' auf die Spitze getrieben, die eine Hommage an das "Pen And Paper"-Rollenspiel ist.
Unbarmherzig stapft anschließend der 'Mammoth Rider' aus den Boxen, auf der Suche nach Rache und mit einem coolen Rock-Einschlag im metallischen Fundament. Episch ausladend wird es mit 'Blood Sacrifice', bevor 'Iron Brotherhood' den Faustfaktor wieder nach oben treibt. Dieser Song ist mit seinen Klischees und mächtigen Chören jetzt schon zum Live-Klassiker prädestiniert.
Mit 'Necropolis', dem vermutlich meistgecoverten Underground-Hit, geht es in die zweite Hälfte des Albums, dem mit 'Vengeance' und dem von der EP bekannten 'Creature Of Desire' zwei kürzere Nummern folgen. Gerade letztere zeigt nochmal, dass sich VISIGOTH auch auf dem rockigen Terrain wohlfühlt. Den Abschluss bildet mit 'From The Arcane Mists Of Prophecy' noch ein Neun-Minuten-Epos, der erneut mit Chören, doomigen und flotten Passagen und coolen Soli alles auffährt, was den klassischen Metal so ausmacht. Das alles in einem angenehm rauhen und druckvollen Soundgewand und ohne Keyboards, Opernchöre oder ähnliches, schlicht Heavy Metal, von ein paar Typen gespielt, die Bock auf diese Musik haben und das auch zeigen.
VISIGOTH sind ein gefundenes Fressen für Leute, die sich mit SINISTER REALM, ARGUS, DARK FOREST oder auch SLOUGH FEG den Tag versüßen, da ihre Songs jedoch etwas eingängiger gestaltet sind, könnten auch Freunde von weniger puristischen Truppen wie SABATON hier einmal reinhören, denn Pathos und Hits bietet "The Revenant King" zu Hauf und in bestechender Qualität.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst